Angehörige von Geiseln protestieren vor Netanjahus Residenz
Geisel-Angehörige haben erneut vor der Residenz Netanjahus protestiert. Sie werfen ihm vor, Blut an den Händen zu haben.

Angehörige israelischer Geiseln im Gazastreifen haben erneut vor der Residenz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem demonstriert und ihm dabei schwere Vorwürfe gemacht. «Wir sind hier und wir werden uns von hier nicht wegbewegen», sagte Ofir Braslavski, Vater von Rom Braslavski, der auch die deutsche Staatsangehörigkeit hat.
Netanjahu hat «Blut an den Händen»
Netanjahu habe ihm vor eineinhalb Monaten bei einem Telefongespräch versprochen, «den Jungen zurückzubringen». Stattdessen habe der Premier das Gegenteil getan, er habe «alles getan, um ihn nicht zurückzubringen». Er warf Netanjahu vor, er habe «Blut an den Händen». Bereits Ende Juli waren Gräuel-Videos veröffentlicht worden, die Braslavski und eine weitere Geisel stark abgemagert zeigten.
Anat Angrest, die Mutter der Geisel Matan Angrest, warf Netanjahu vor, die noch lebenden Geiseln mit der Bodenoffensive in der Stadt gaza zu opfern. Sie wandte sich auch an Soldaten, die an dem Einsatz teilnehmen, sowie an deren Mütter. Sollten auch sie von der islamistischen Hamas entführt werden, «wird diese Regierung sie nicht zurückbringen», sagte Angrest. Im Gazastreifen befinden sich noch 48 Geiseln, von denen nach israelischen Informationen noch 20 am Leben sind