Bei den Präsidentschaftswahlen in Madagaskar geht Andry Rajoelina als Gewinner hervor. Der unterlegene Kandidat sprach von «massivem Wahlbetrug».
Andry Rajoelina (r) spricht nach seiner Stimmabgabe zu Journalisten.
Andry Rajoelina (r) spricht nach seiner Stimmabgabe zu Journalisten. - keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Andry Rajoelina hat die Präsidentschaftswahl in Madagaskar gewonnen.
  • Rajoelina war bereits von 2009 bis 2013 Übergangspräsident.

Der frühere madegassische Staatschef Andry Rajoelina ist zum Gewinner der Präsidentenwahl in Madagaskar erklärt worden. Rajoelina habe die Stichwahl mit 55,66 Prozent klar gewonnen, teilte die Wahlkommission in Antananarivo am Donnerstag mit. Der unterlegene Kandidat Marc Ravalomanana – ebenfalls ein früherer Präsident – hatte zuvor von «massivem Wahlbetrug» gesprochen. Das Verfassungsgericht hat nun neun Tage Zeit, das Endergebnis zu bestätigen.

Madagaskar liegt vor der Südostküste Afrikas im Indischen Ozean. Beide Kandidaten hatten vor der Stimmabgabe am Mittwoch versprochen, die Armut zu bekämpfen und die Korruption einzudämmen.

Die Amtszeit Ravalomananas von 2002 bis 2009 war von schweren Korruptionsvorwürfen überschattet gewesen. Als es zu Massenprotesten gegen ihn kam, organisierte der damalige Bürgermeister der Hauptstadt Antananarivo, Rajoelina, mit Hilfe des Militärs den Sturz des Präsidenten und trat selbst an die Staatsspitze.

Die internationale Gemeinschaft schnitt Madagaskar wegen des Putsches von Hilfsgeldern ab. Bei der Wahl 2013 durften Ravalomanana und Rajoelina auf internationalen Druck hin beide nicht mehr antreten.

Wahlberechtigt waren rund 10 Millionen Menschen. Zwei Drittel der rund 25 Millionen Einwohner Madagaskars leben der Weltbank zufolge in Armut. Madagaskar ist mit einer Fläche von knapp 600'000 Quadratkilometern fast doppelt so gross wie Deutschland. Eines der wichtigsten Exportprodukte ist die Vanille – rund 80 Produzent der Weltproduktion stammen aus dem Inselstaat.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Weltbank