Die Vernichtung im Amazonas Regenwald Brasiliens schreitet so schnell voran wie zuletzt vor mehr als zehn Jahren. Der WWF macht Bolsonaro dafür verantwortlich.
amazonas regenwald
Ein abgeholztes Gebiet im Amazonas Regenwald. - Mato Grosso State Communication Department/AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Dieses Jahr wurde so viel Regenwald zerstört wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr.
  • Umweltorganisationen machen Bolsonaros Umweltpolitik dafür verantwortlich.

Wie das brasilianische Weltrauminstitut Inpe am Montag mitteilte, wurden zwischen August 2018 und Juli 2019 fast 10'000 Quadratkilometer Wald zerstört. Dies entspricht einer Zunahme um rund 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Bei der Entwaldung handelt es sich um den höchsten Wert seit 2008, als knapp 13'000 Quadratkilometer Amazonas Regenwald verloren gingen.

WWF macht Bolsonaro für die Lage im Amazonas Regenwald verantwortlich

Die Umweltorganisation WWF machte die Umweltpolitik des seit Jahresbeginn amtierenden brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro für diese Entwicklung verantwortlich.

Amazonas Regenwald
Luftbild eines abgeholzten Gebietes im Amazonas Regenwald. - AFP/Archiv

«Die neuen Zahlen zeigen, dass die Entwaldung im Amazonas völlig ausser Kontrolle geraten ist. Das geschieht nicht zufällig, sondern ist direkte Konsequenz der Regierung Bolsonaro», teilte ein Sprecher von WWF Deutschland mit. Die Regierung habe, «die Schutzgebiete und indigene Territorien de facto zum Abschuss freigegeben.»

Diese Entwicklung müsse «dringend gestoppt werden». Sollte die brasilianische Regierung ihre Haltung nicht ändern, werde die Abholzung weiter steigen. Das Land würde in Bezug auf den Umweltschutz um 30 Jahre zurückgeworfen werden, warnte der WWF weiter.

Auch Greenpeace verurteilt Bolsonaros Entscheidungen

Die Organisation Greenpeace verurteilte die Kürzung der Mittel zur Bekämpfung der Entwaldung seit dem Amtsantritt Bolsonaros. «Seine Regierung wirft praktisch die ganze Umweltschutzarbeit der letzten Jahrzehnte weg», sagte eine brasilianische Greenpeace-Sprecherin.

Jair Bolsonaro
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro steht international wegen seiner Umweltpolitik in der Kritik. - keystone

Der ultrarechte brasilianische Präsident Bolsonaro steht seit Monaten wegen seiner Umweltpolitik international in der Kritik. Ihm wird vorgeworfen, die kommerzielle Ausbeutung vom geschützten Amazonas Regenwald zu befürworten.

Bolsonaro ist eng mit der brasilianischen Agrarlobby verbündet und zweifelt die Verantwortung des Menschen für den Klimawandel an.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

WWFRegierungGreenpeaceKlimawandel