Alle Insassen von Flüchtlingsboot in Australien aufgegriffen
Zwei Tage nach der Havarie eines vietnamesischen Flüchtlingsboots vor der Küste Australiens sollen alle Bootsinsassen in Behördengewahrsam sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Vor wenigen Tagen kam das erste Flüchtlingsboot seit vier Jahren in Australien an.
- Mehrere Insassen flüchtete ins gefährliche Outback wurden aber unterdessen gefasst.
Die letzten beiden von insgesamt 17 Menschen an Bord des Flüchtlingsschiffs, das am Sonntag vor dem Bundesstaat Queensland auf Grund gelaufen war, wurden heute Dienstagmorgen festgenommen, wie der Sender ABC unter Berufung auf die Rettungsdienste berichtete. Die Menschen waren in den Mangrovenwald beim Daintree River in Queensland geflohen. Das Flüchtlingsboot war das erste seit fast vier Jahren, das Australien erreichte.
Der Urwald am Daintree River ist Lebensraum zahlreicher gefährlicher Raubtiere und Reptilien wie Krokodile und Giftschlangen. Die Behörden sahen die Geflüchteten daher in Gefahr. Laut der Zeitung «Cairns Post» handelte es sich bei den zuletzt Aufgegriffenen um den Kapitän sowie einen weiteren Bootsmann, die von Schleuserkomplizen abgeholt werden wollten.
Das Flüchtlingsschiff kam nach Angaben von Innenminister Peter Dutton aus Vietnam. Die Behörden würden sich darum kümmern, dass die Flüchtlinge in ihre Herkunftsländer zurückgebracht würden, sagte Dutton am Montag. Australien lässt Bootsflüchtlinge grundsätzlich nicht ins Land. Stattdessen werden sie entweder zurückgeschickt oder in Lagern auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel Manus und auf der Pazifikinsel Nauru interniert; dort landen sogar anerkannte Asylbewerber. Anerkannte Flüchtlinge will Canberra von den Lagern in Drittstaaten umsiedeln.