Im Niger hat die Militärjunta zugestimmt, das algerische Ministerium als Vermittler zu akzeptieren. Damit sei eine friedliche Lösung wieder in Reichweite.
Militärjunta
Anhänger der Militärjunta im Niger stehen an einem Kreisverkehr in Niamey und halten Wache. - Sam Mednick/AP/dpa

Gut zwei Monate nach dem Putsch im Niger hat die Militärjunta die algerische Regierung als Vermittler akzeptiert. Das teilte das algerische Aussenministerium am Montag auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit. Eine friedliche, politische Lösung der Krise sei damit wieder in Reichweite, hiess es.

Algeriens Aussenminister Ahmed Attaf werde schnellstmöglich in das Nachbarland reisen, um in der Hauptstadt Niamey «vorbereitende Gespräche» für die Vermittlung zu führen. Vonseiten der Putschisten gab es zunächst keine Bestätigung.

Algerien hatte schon Ende August eine Initiative zur Lösung der Krise im Niger vorgestellt.

Sahelstaat soll zu einer zivilen Herrschaft zurückgeführt werden

Dazu gehörte der Vorschlag einer sechsmonatigen Übergangszeit unter einer zivilen und von allen Parteien akzeptierten Aufsicht, um den Sahelstaat zu einer zivilen Herrschaft zurückzuführen. Alle Akteure des Konflikts sollen demnach an dem politischen Prozess beteiligt werden.

Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas hatte dem Niger nach dem Staatsstreich mit einer Militärintervention gedroht und seine Mitgliedschaft in der Gruppe suspendiert. Trotz der Androhung von Gewalt arbeitete die Ecowas jedoch auch an einer diplomatischen Lösung der Krise. Algerien, das der Ecowas nicht angehört, hatte sich gegen einen militärischen Eingriff ausgesprochen.

Präsident wurde abgesetzt

Am 26. Juli hatte die Präsidentengarde im Niger den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum abgesetzt. Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Abdourahamane Tiani, ernannte sich zum neuen Machthaber und setzte die verfassungsmässige Ordnung ausser Kraft. Für die USA und Europa war bis zu dem Zeitpunkt der Niger ein wichtiger Partner im Anti-Terror-Kampf in der Sahelzone, nachdem bereits zuvor in Mali und Burkina Faso das Militär die Macht übernommen hatte.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungTerrorGewalt