Aktivisten und Regierung: 34 Tote durch US-Angriffe in Syrien und Irak
Laut Aktivisten und offiziellen Angaben sind bei den Vergeltungsschlägen der USA im Irak und in Syrien mindestens 34 Menschen ums Leben gekommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die USA haben Ziele proiranischer Milizen im Irak und in Syrien angegriffen.
- Im Irak sollen laut der Regierung auch Zivilisten ums Leben gekommen sein.
Bei den US-Luftangriffen auf Dutzende Ziele proiranischer Milizen im Irak und in Syrien sind laut Aktivisten und offiziellen Angaben mindestens 34 Menschen getötet worden. Unter den 16 Todesopfern im Irak seien auch Zivilisten, teilte ein Regierungssprecher in Bagdad am Samstag mit. Eine Zahl nannte er nicht. Zudem habe es 25 Verletzte gegeben sowie Schäden an Wohngebäuden und an Privatbesitz von Irakern.
Der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London zufolge wurden nach Angaben aus der Nacht zum Samstag in Syrien zudem mindestens 18 Mitglieder proiranischer Milizen getötet. In beiden Ländern herrschte am Samstag eine angespannte Ruhe.
Das syrische Verteidigungsministerium erklärte, die Angriffe seien «ein Versuch, die Fähigkeiten der syrischen Armee und ihrer Alliierten beim Kampf gegen Terrorismus» zu schwächen. Die «US-Aggression» habe mehrere Zivilisten und Militärangehörige getötet und schwere Schäden verursacht, teilte das Ministerium der Staatsagentur Sana zufolge mit. In der vom US-Militär angegriffenen Gegend laufe der Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), hiess es.
Keine Absprache zwischen Bagdad und Washington über US-Angriffe
Nach Angaben der Regierung im Irak, wo rund 2500 US-Soldaten stationiert sind, gab es vorab keine Absprache zwischen Bagdad und Washington über die Angriffe. Solche Darstellungen seien «falsche Behauptungen, um die öffentliche internationale Meinung in die Irre zu führen und sich vor der rechtlichen Verantwortung zu drücken», teilte Regierungssprecher Bassim al-Awaudi INA zufolge mit.
Er sprach von einer «neuen Aggression der US-Regierung auf die Unversehrtheit des Irak». Dies werde die Sicherheit des Iraks und der Region an den Rand des Abgrunds treiben.
Das US-Militär hatte nach eigener Darstellung in der Nacht zum Samstag mehr als 85 Ziele im Irak und in Syrien angegriffen, darunter Kommandozentralen, Geheimdienststandorte und Waffenlager, die von den iranischen Revolutionsgarden (IRGC) und mit ihnen verbundenen Milizen genutzt werden. Es sei eine Reaktion auf den Drohnenangriff, bei dem in Jordanien vor etwa einer Woche drei US-Soldaten getötet und zahlreiche weitere verletzt worden waren, hiess es.
Iran verurteilt US-Vergeltungsangriffe
Der Iran hat die US-Luftangriffe scharf verurteilt. «Diese abenteuerlustigen Angriffe werden lediglich zu noch mehr Spannungen und Instabilität in der Region führen», sagte Aussenamtssprecher Nasser Kanaani am Samstag.
Er warf den USA vor, damit israelische Kriegsverbrechen in Gaza vertuschen zu wollen. Dies sei eine «strategische Fehlkalkulation» der US-Regierung und werde Washington nur noch weiter in den Konflikt zwischen Israel und Palästina hereinziehen, sagte der Sprecher laut dem Webportal des Aussenministeriums.