Ägyptens Aussenminister Samih Schukri drängt auf Ausbau der Hilfslieferungen in den Gazastreifen.
ARCHIV - Samih Schukri, Aussenminister von Ägypten, nimmt an einer Pressekonferenz über den Konflikt zwischen Israel und der palästinensischen Hamas teil. Foto: Jacquelyn Martin/AP/dpa
Samih Schukri, Aussenminister von Ägypten. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/Jacquelyn Martin

Ägypten fordert einen Ausbau der Hilfslieferungen in den Gazastreifen auf dem Landweg. Man begrüsse jegliches Mittel, um für mehr Hilfslieferungen zu sorgen, sagte der ägyptische Aussenminister Samih Schukri am Donnerstag nach einem Treffen mit seinem spanischen Amtskollegen José Manuel Albares in Kairo. Er warnte gleichzeitig, die von den USA geplante Errichtung eines temporären Hafens dauere zu lange. «Wir müssen realistisch sein», so der Ägypter.

Zur Verfügung stünden derzeit die Land-Korridore. Schukri zufolge gelangen am Grenzübergang Rafah derzeit etwa 200 Lastwagen täglich in den Gazastreifen. Das sei aber noch immer nicht ausreichend, um die Not leidende Bevölkerung im Gazastreifen zu versorgen. Auf ägyptischer Seite gebe es zudem eine lange Schlange an Lkw, die darauf warteten, hineingelassen zu werden.

Kritik an Israel und Aufruf zur Friedenskonferenz

Israel trage Verantwortung dafür, die sechs Grenzübergänge unter seiner Kontrolle für Hilfstransporte zu öffnen. Kairo tue zudem alles, um einen Waffenstillstand zu erreichen und dem UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA die Chance zu geben, Hilfsgüter zu empfangen und zu verteilen, so Schukri weiter. Er warnte auch davor, die Organisation für die Taten Einzelner zur Verantwortung zu ziehen.

Spaniens Aussenminister Albares forderte Israel ebenfalls dazu auf, alle Grenzübergänge für Hilfstransporte zu öffnen. Er rief zudem die Europäische Union und die Arabische Liga dazu auf, ihre Kräfte für die Ausrichtung einer internationalen Friedenskonferenz zu vereinen. Ziel müsse eine Zweistaatenlösung sein.

«Es ist an der Zeit, unsere gemeinsame Initiative auf die internationale Agenda zu setzen», sagte Albares laut der spanischen Nachrichtenagentur Europa Press. Die Welt dürfe Tod, Hunger, Vertreibung und menschliches Leid nicht tolerieren, so der sozialdemokratische Politiker. Der spanische Vorschlag einer Friedenskonferenz habe bereits die Unterstützung von 90 Ländern, sagte er demnach.

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