Der Wildtyp des Poliovirus sei in Afrika ausgerottet. Das erklärte die unabhängige Africa Regional Certification Commission (ARCC) am Dienstag.
Polio
Ein Junge erhält eine Polio-Impfung. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Polio-Erkrankung ist in Afrika ausgerottet.
  • Das bestätigte die unabhängige Africa Regional Certification Commission (ARCC).
  • Somit gibt des den Wildtyp des Poliovirus nur noch in Afghanistan und Pakistan.

Afrika ist frei von wildem Polio. Die unabhängige Africa Regional Certification Commission (ARCC) erklärte am Dienstag: In allen 47 Ländern der Afrika-Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei der Wildtyp des Poliovirus ausgerottet.

«Nun können künftige Generationen an afrikanischen Kindern frei vom wildem Polio leben», sagte Matshidiso Moeti, die WHO-Leiterin für Afrika. Somit gibt es wilden Polio nur noch in zwei Ländern der Welt: Afghanistan und Pakistan.

Nervensystem wird angegriffen

Das Poliovirus greift das Nervensystem an. Innerhalb von Stunden kann es zur Lähmung führen, vor allem Kinder unter fünf Jahren sind betroffen. Die Weltgemeinschaft beschloss 1988 Polio auszurotten.

In Afrika war dies wegen Konflikten, Misstrauen gegenüber Impfungen, schlechter Infrastruktur und mobilen Bevölkerungen besonders schwer. Mitte der 1990er führte Polio laut der WHO in Afrika zu Lähmungen bei rund 75'000 Kindern jährlich. Der letzte Fall vom wilden Poliovirus wurde 2016 in Nigeria dokumentiert.

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Die zehnjährige Hamamatou Harouna krabbelt über den Boden zu einer Toilette dem Geländer einer katholischen Kirche, nachdem sie aufgrund einer Erkrankung an Polio ihre Beine nicht mehr bewegen kann. - Jerome Delay/AP/dpa

Allerdings löst auch die Impfung selbst in vereinzelten Fällen eine bestimmte Form von Polio aus. Solche Fälle gibt es derzeit in 16 afrikanischen Ländern.

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