Adidas Chef: Übervermarktung könnte Problem für Fussball werden
FIFA-Boss Gianni Infantino setzt sich für eine Erweiterung der WM und für eine Liga für Nationalmannschaften ein. «Zu viel Kommerz», findet Kasper Rorsted.

Das Wichtigste in Kürze
- Kasper Rorsted ist Chef bei Adidas – einem der grössten Investoren im Fussball.
- Er und FIFA-Boss Infantino sind aber verschiedener Meinung.
- Infantino möchte mehr WM, mehr Nati-Fussball, Rorsted sieht darin aber eine Gefahr.
Adidas-Chef Kasper Rorsted hat vor einer Übervermarktung des Fussballs und einer Verwässerung der Qualität durch zu viele Wettbewerbe und zu viele WM-Teilnehmer gewarnt. In einem Interview des Magazins «Kicker» (Montag-Ausgabe) sagte der Däne, die Aufstockung der Weltmeisterschaft auf 48 Mannschaften ab 2026 habe die FIFA alleine umgesetzt, «ohne uns zu fragen. Und sie wusste sehr wohl, was unsere Meinung war», sagte Rorsted in Richtung des Weltverbandes. «Wenn alles nur kommerziell wird und nicht mehr emotional, dann schaltet der Fussballfan ab», meinte der Chef des Sportartikel-Herstellers, der einer der wichtigsten und langjährigsten Sponsoren des Weltverbandes ist.
Gegen Nations League für Nationalmannschaften
Mit der Erweiterung der Champions League fänden die guten Begegnungen schon heute erst im Frühjahr statt. «Wenn wir da noch etwas obendrauf legen, finde ich das nicht gut», sagte Rorsted auf die Frage nach Plänen zu einer aufgestockten Club-WM mit 24 Teams und einer weltweiten Nations League für Nationalmannschaften. Dafür macht sich FIFA-Präsident Gianni Infantino stark.