Abtrünnige Guerilleros töten Journalisten in Kolumbien
Eine Splittergruppe der kolumbianischen Guerillaorganisation Farc hat drei Ecuadorianer getötet.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Journalisten und ihr Fahrer wurden in Kolumbien ermordet.
- Hinter der Tat stecken abtrünnige Kämpfern der früheren Farc-Rebellen.
- Die Journalisten hatten für eine Geschichte über Drogengewalt recherchiert.
Bei den im Grenzgebiet entdeckten Leichen handele es sich um zwei Reporter der Zeitung «El Comercio» und ihren Fahrer. Dies sagte der kolumbianische Generalstaatsanwalt Néstor Humberto Martínez nach einer DNA-Analyse. Ein vierter Toter konnte bisher nicht identifiziert werden.
Die drei Männer waren Ende März von abtrünnigen Kämpfern der früheren Farc-Rebellen entführt worden. Die Journalisten hatten im Grenzgebiet für eine Geschichte über Drogengewalt recherchiert. In der vergangenen Woche entdeckte die Polizei die Leichen der Männer. Das Grab im Regenwald war mit Sprengfallen gesichert.
Abtrünnige Rebellen setzen Kampf fort
Ende 2016 hatten die Farc und die kolumbianische Regierung ein Friedensabkommen unterzeichnet. Rund 7000 Guerilleros legten daraufhin die Waffen nieder und kehrten ins zivile Leben zurück. Einige Farc-Einheiten lehnten den Vertrag allerdings ab und setzten den bewaffneten Kampf fort. Die abtrünnigen Rebellen sind häufig in den Drogenhandel verwickelt.
Die Splittergruppen sind eine ernste Gefahr für den ohnehin fragilen Friedensprozess. Der künftige Präsident Iván Duque will den mühsam ausgehandelten Friedensvertrag mit den Farc ändern und könnte damit weitere enttäuschte Ex-Kämpfer in den Untergrund treiben.