70 Breitmaulnashörner von Südafrika nach Ruanda umgesiedelt
Siebzig Breitmaulnashörner wurden zum Schutz vor Wilderern von Südafrika nach Ruanda umgesiedelt.

Siebzig Breitmaulnashörner sind nach Angaben der Naturschutzorganisation African Parks zum Schutz vor Wilderern von Südafrika nach Ruanda umgesiedelt worden. Die Tiere seien aus dem südafrikanischen Munywana Schutzgebiet in den Akagera-Nationalpark im Osten Ruandas transportiert worden, teilte eine Sprecherin der Organisation mit.
Nach Angaben der ruandischen Entwicklungsbehörde handelte es sich um die erste Nashorn-Umsiedlung über den Kontinent. Während der 3400 Kilometer langen Reise per Strasse und in einem Flugzeug wurden die Tiere von tierärztlichen Teams begleitet und betreut.
«Die Ankunft dieser Nashörner in Akagera ist erst der Anfang dieser vielschichtigen, langfristigen und komplexen Naturschutzmassnahme», sagte der Geschäftsführer von African Parks, Peter Fernhead. Die kommenden Monate intensiver Überwachung würden entscheidend sein, um die langfristige Anpassung der Nashörner an ihre neue Heimat sicherzustellen.
Kooperation für das Überleben bedrohter Arten
Kooperationen wie die länderübergreifende Nashorn-Umsiedlung seien zunehmend wichtig für das Überleben der bedrohten Tiere, sagte Dale Wepener, der Naturschutzmanager des Munywana-Schutzgebiets.
Ruandas Breitmaulnashörner waren Regierungsangaben zufolge in den Zeiten des Völkermords von 1994 – bei dem innerhalb weniger Monate mehr als 800'000 Menschen ums Leben kamen – komplett ausgerottet worden.
In Afrika werden jedes Jahr Hunderte Nashörner wegen ihres Horns getötet – in Südafrika sind die Tiere besonders gefährdet. Der internationale Handel mit ihren Hörnern ist verboten. Doch in Asien, vor allem in Vietnam und China, ist Horn als Inhaltsstoff der traditionellen Medizin beliebt und bringt hohe Renditen.
In Afrika soll es Schätzungen zufolge noch rund 20'000 Breitmaulnashörner und 5000 Spitzmaulnashörner geben.