In Kolumbien sollen laut Behörden 34 Militärangehörige in Gefangenschaft leben.
Kolumbien
Ein Gefängnis in Kolumbien. (Symbolbild) - AFP

In Süden Kolumbiens wird nach Behördenangaben eine Gruppe von 34 Militärangehörigen gefangengehalten. Hinter der Entführung im Bezirk Meta sollen abtrünnige Kämpfer der früheren Guerilla-Organisation Farc stecken.

Es gehe um Farc-Mitglieder, die das Friedensabkommen von 2016 abgelehnt hätten und die Zivilbevölkerung gegen die Sicherheitskräfte instrumentalisierten, erklärte Gouverneurin Rafaela Cortés am Samstag in einem Video im Onlinedienst Instagram. Die Gruppe befindet sich den Angaben zufolge seit Freitag nach einem Einsatz gegen Umweltdelikte in Gewalt der Farc-Dissidenten.

Bereits zuvor hatten die Behörden erklärt, dass zwei Ermittler der kolumbianischen Generalstaatsanwaltschaft von der Farc-Splittergruppe EMC verschleppt worden seien. Die Ermittler sowie eine Begleiterin würden seit Freitag in einer ländlichen Gegend der Gemeinde Santander de Quilichao im südwestlichen Bezirk Cauca festgehalten und seien «bei guter Gesundheit», erklärte der EMC seinerseits.

Bewaffnete Konflikte seit Jahren ein Problem

Kolumbien leidet seit sechs Jahrzehnten unter bewaffneten Konflikten zwischen dem Staat sowie linken Guerilla-Gruppen, rechten Paramilitärs und Drogenschmugglern. 2016 hatte die grösste Guerilla-Organisation Farc ein Friedensabkommen mit der Regierung unterzeichnet. Die EMC und mehrere andere Splittergruppen der Farc lehnten das Friedensabkommen aber ab.

Der linksgerichtete Präsident Gustavo Petro war 2022 mit dem Ziel angetreten, dem Land «vollständigen Frieden» zu bringen. Seitdem wurden Friedensgespräche mit der EMC und der Rebellen-Organisation Nationale Befreiungsarmee (ELN) geführt.

Der Friedensprozess hatte zuletzt aber einige Rückschläge erlitten. Menschenrechtsorganisationen werfen den Rebellengruppen, die auch mit dem Drogenhandel in Verbindung gebracht werden, unter anderem vor, die Waffenruhen auszunutzen, um ihre Macht auszuweiten, grössere Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen und neue Mitglieder zu rekrutieren.

Im März setzte die kolumbianische Regierung eine Waffenruhe mit der EMC teilweise aus. Das Verteidigungsministerium begründete die Entscheidung mit bewaffneten Angriffen der Gruppe, bei denen unter anderem eine indigene Frau getötet worden war. Wegen der «Nichteinhaltung der Waffenruhe» durch die EMC werde das Militär in den Regionen Nariño, Cauca und Valle del Cauca die «Offensivaktionen» gegen deren Kämpfer wieder aufnehmen, hiess es.

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