Wieder brennt es in Dhaka: Aus einem Hochhaus in der Hauptstadt von Bangladesch schlagen Flammen und dichter Rauch. Zahlreiche Menschen stecken fest. Manche versuchen, hinabzuklettern - mindestens einer verunglückt dabei.
In dem Bürogebäude könnten noch viele Menschen eingeschlossen sein. Foto: Mahmud Hossain Opu/APBGD
In dem Bürogebäude könnten noch viele Menschen eingeschlossen sein. Foto: Mahmud Hossain Opu/APBGD - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Brand eines 19-stöckigen Hochhauses in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka sind mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen.
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Mehr als 60 Verletzte mussten in Krankenhäusern behandelt werden, wie ein Feuerwehrsprecher am Donnerstag mitteilte. In der Nacht zum Freitag sollte weiter nach möglichen Opfern gesucht werden, die in dem brennenden Gebäude eingeschlossen waren.

Medienberichten zufolge hatten einige von ihnen versucht, sich mit einem Sprung aus dem Fenster zu retten. Nach offiziellen Angaben war unter den dabei ums Leben Gekommenen ein Mann aus Sri Lanka. Auf einem Video war zu sehen, dass mehrere Menschen an der Fassade des Bürogebäudes aus grosser Höhe hinabkletterten - und einer abstürzte.

Das Feuer war aus zunächst unbekannter Ursache im neunten Stock ausgebrochen. Flammen drangen aus der Fensterfront, eine Rauchsäule stieg in den Himmel. Auch die Marine und die Luftwaffe waren laut Feuerwehrsprecher im Einsatz. Mit einer Hebebühne wurden Dutzende Menschen in Sicherheit gebracht. Am Abend, nach etwa sechs Stunden, waren die Flammen gelöscht.

Arif Hossain arbeitete in einem Büro im 13. Stock des Gebäudes und steckte nach eigenen Angaben zusammen mit fünf Kollegen zeitweise fest. Der Rauch war nach seinen Worten zu dicht, um die Treppe zu benutzen. «In einem Moment haben wir die Hoffnung aufgegeben, dass wir überleben», sagte er. Schliesslich hätten sie die Fenster aufgebrochen und seien von der Feuerwehr gerettet worden.

Unter anderem wegen fehlender Brandschutzvorrichtungen sind tödliche Brände in Bangladesch keine Seltenheit - etwa in den Textilfabriken des armen, dicht besiedelten südasiatischen Landes. Erst im Februar waren mindestens 70 Menschen bei einem Grossbrand in der Altstadt der 20-Millionen-Metropole Dhaka ums Leben gekommen. Das Feuer war damals in einer der vielen illegalen Chemiefabriken in der dortigen Marktgegend ausgebrochen.

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