Wetter extrem: In Kanada herrschen derzeit Temperaturen bis zu 50 Grad Celsius. Nau.ch hat mit Schweizern, die seit einigen Jahren in Kanada wohnen, gesprochen.
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Ein Armeefahrzeug ist wegen des heissen Wetters in Calgary (Alberta, Kanada) unterwegs. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Temperaturen in Kanada bewegen sich bei rund 50 Grad Celsius.
  • 500 Menschen sind wegen der Hitze gestorben, die Behörden rechnen mit steigenden Zahlen.
  • Auch Schweizer vor Ort leiden unter der Hitze.

In Kanada wütet derzeit eine der heftigsten Hitzewellen überhaupt. In nur sechs Tagen sind bereits über 500 Personen gestorben. Die Behörden gehen davon aus, dass diese Zahl noch weiter ansteigen wird. Im Westen Kanadas mussten wegen Waldbränden nach Behördenangaben schon rund tausend Menschen ihre Häuser verlassen.

Wetter Kanada Hitze
Wegen des warmen Wetters halten es viele Kanadier momentan nur in der Nähe von Wasser aus.
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Bei 37 Grad in Edmonton legt sich dieser Mann direkt ins kalte Wasser.
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Menschen beim Reif-Rowing.
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Temperaturen um die 50 Grad werden teilweise gemessen.

Die Temperaturen verharren auf einem extremen Niveau bei rund 50 Grad Celsius. Und auch für die kommenden Tage verschafft Petrus den Kanadiern keine Abhilfe. «Als die Temperaturen bei um die 40 Grad lagen, mussten wir die Vorhänge gezogen halten und haben Betttücher bei den Fenstern befestigt, sodass die Sonne nicht durchscheint», sagt ein Schweizer Paar in Kanada zu Nau.ch.

Wie haben Sie es mit der Hitze? Leiden Sie ebenfalls darunter?

Daniel und Kate von Känel wohnen in Victoria auf Vancouver Island. Dort führen sie den Verein Victoria Swiss Society. «Im Moment ist die Hitzewelle vorbei, die Temperaturen sind wieder im Normalbereich zwischen 22 und 26 Grad.»

Das sei vor wenigen Tagen aber noch anders gewesen. Klimaanlage haben die beiden keine. «Aber unsere Ventilatoren liefen ohne Unterbrechung.»

von Känel Kanada
Daniel von Känel und seine Frau Kate haben im ganzen Haus Ventilatoren verteilt. Die Fenster mussten sie wegen der Sonne mit Betttüchern abdecken.
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Die beiden wohnen in Victoria auf Vancouver Island.

«Am zweiten Tag der Hitzewelle mussten wir im Keller schlafen. Zudem duschten wir jeden Tag mehrmals kalt», so von Känel. Am dritten Tag seien sie ins Restaurant essen gegangen. «Kochen zu Hause war unmöglich bei der Hitze. Wir hatten Glück, denn viele Restaurants mussten den Betrieb vorübergehend einstellen.» Zu heiss sei es gewesen und damit unmöglich für das Personal, in der Küche zu arbeiten.

«Zeit, schnell in den Pool zu hüpfen!»

Lilly Senn vom Interior Swiss Club in Vernon, British Columbia, lebt bereits seit 51 Jahren in Kanada. Sie sagt zu Nau.ch: «Schon nur gestern hatten wir wieder 32 Grad im Schatten, also Zeit, schnell in den Pool zu hüpfen.»

Lilly Senn Kanada
Lilly Senn wohnt seit 51 Jahren in Kanada, genauer gesagt in Vernon, British Columbia.
Lilly Senn Kanada
Hier wohnt die Schweizerin. In British Columbia wüten derzeit heftige Waldbrände.
Lilly Senn Kanada
Aushalten lässt es sich eigentlich nur am Pool, sagt sie.

Wirklich dramatisch seien die Feuer, die im ganzen Land wüteten. «Es ist wirklich sehr traurig, dass Leute alles verlieren haben. Sie hatten teilweise nicht mal genug Zeit, irgendetwas mitzunehmen.»

Schweizer in Richmond: «Haben sogar Birchermüesli gemacht!»

Urs und Juliet Fricker wohnen in Richmond, einer Vorstadt von Vancouver. Sie führen die Vancouver Dorfmusik an. «Wir wohnen an der Küste und wurden bisher von den Höchsttemperaturen verschont. Dennoch gab's einige Tage mit Temperaturen über 30 Grad. Das Maximum waren 37 Grad.»

Weil das Klima eher feucht sei, würden sich die Temperaturen sehr heiss anfühlen. «Wir haben es in dieser Zeit ruhig genommen und waren meistens zu Hause. Vor allem ernährten wir uns leicht. Wir haben sogar ein Birchermüsli gemacht! Und natürlich viel Wasser getrunken!»

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