Der Jurist Michael Avenatti soll seine Mandantin Stormy Daniels betrogen haben. Die Pornodarstellerin erhebt schwere Vorwürfe.
Der US-Anwalt Michael Avenatti
Der US-Anwalt Michael Avenatti - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gegen den Juristen Michael Avenatti sind weitere Anklagen erhoben worden.
  • Unter anderem soll er seine Mandantin Stormy Daniels um 300'000 Dollar betrogen haben.

Gegen den als Vertreter der Pornodarstellerin Stormy Daniels zu internationaler Berühmtheit gelangten US-Anwalt Michael Avenatti sind weitere Anklagen erhoben worden.

Der 48-Jährige wird unter anderem beschuldigt, Stormy Daniels bei einem Buchdeal um rund 300'000 Dollar (300'000 Franken) betrogen zu haben. In einer weiteren neuen Anklage wird ihm versuchte Erpressungs des Sportartikelherstellers Nike angelastet. Dies teilte die US-Bundesanwaltschaft am Mittwoch in New York mit.

Michael Avenatti dank Clifford berühmt

Avenatti erlangte als früherer Anwalt der Pornodarstellerin mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford eine hohe Medienaufmerksamkeit. Insbesondere bei ihren Rechtsstreitigkeiten mit US-Präsident Donalds Trump und dessen Ex-Anwalt Michael Cohen.

Clifford hatte nach eigener Schilderung vor Jahren ein Sexabenteuer mit Trump – was der Präsident bestreitet.

Wollte US-Präsident werden

Avenatti wiederum liebäugelte im vergangenen Jahr auf dem Höhepunkt seiner Medienpräsenz mit einer Idee. Und zwar jener, sich selber um das Präsidentenamt zu bewerben, bevor er dann seinen Verzicht erklärte. Inzwischen ist sein Stern tief gesunken. Die nun gegen ihn erhobenen Anklagen sind nicht die ersten.

Bereits im April war der Jurist in Los Angeles wegen Diebstahls, Bankenbetrugs und Steuerhinterziehung angeklagt worden. In dieser Anklage wird ihm unter anderem vorgeworfen, Millionen von Dollar von diversen Kunden gestohlen zu haben.

Vorschuss für Mandantin sich selbst überwiesen

In einer der jetzt neu erhobenen Anklagen wird dem Anwalt vorgeworfen, sich der Fälschung von Dokumenten bedient zu haben. Dies um den für seine Mandantin bestimmten 300'000-Dollar-Vorschuss eines Verlegers an sich selbst überweisen zu lassen.

Die Mandantin wird in der Klageschrift zwar nicht namentlich benannt und nur als «Opfer-1» bezeichnet. Laut US-Medienberichten handelt es sich jedoch um Clifford. Sie hatte sich im Streit von ihrem Anwalt getrennt und ihm vorgeworfen, «extrem unehrlich» mit ihr umgegangen zu sein.

Geld abgezweigt

Das Geld aus dem Buchdeal verwendete Avenatti laut Anklage mitunter für die Bezahlung eines Luxusautos, Hotelübernachtungen und: Flüge, Mahlzeiten und die Reinigung seiner Kleidung. Avenatti wies die Vorwürfe zurück.

Als Anwalt des Pornostars hatte sich Avenatti besonders dafür eingesetzt, dass eine unterzeichnete Schweigevereinbarung von 2016 formell annulliert werden sollte.

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