Kurz nach dem Putschversuch in der Türkei wurde ein US-Pastor dort festgenommen. Der Fall hat die Beziehungen zwischen Ankara und Washington schwer belastet.
Dem US-Pastor Andrew Brunson drohen 35 Jahre Haft.
Dem US-Pastor Andrew Brunson drohen 35 Jahre Haft. - Dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Affäre um den in der Türkei inhaftierten US-Pastor geht weiter.
  • Nun haben die USA Sanktionen gegen zwei türkische Minister verhängt.
  • Die Türkei droht derweil mit Gegensanktionen.

Wegen des Vorgehens der Türkei gegen den amerikanischen Pastor Andrew Brunson verhängt die US-Regierung Sanktionen gegen zwei türkische Minister. Betroffen seien Justizminister Abdulhamit Gül und Innenminister Süleyman Soylu, sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Sarah Sanders, am Mittwoch in Washington. «Beide haben führende Rollen bei der Inhaftierung und Festnahme von Pastor Brunson gespielt.» Durch die Sanktionen werden mögliche Vermögen der Minister in den USA eingefroren, ausserdem dürfen US-Bürger keine Geschäfte mit ihnen abschliessen.

Türkei droht mit Gegensanktionen

Die Türkei hat die Entscheidung der US-Regierung verurteilt und Gegensanktionen angedroht. Das Aussenministerium in Ankara kritisierte am Mittwochabend die «aggressive Haltung» Washingtons und forderte die Rücknahme der «falschen Entscheidung» zur Sanktionierung der Innen- und Justizminister.

Pastor drohen 35 Jahre Haft

Brunson ist seit Oktober 2016 unter dem Vorwurf der Spionage und der Unterstützung der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und der Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen in türkischer U-Haft. Trump und sein Vize Mike Pence dringen seit langem auf die Freilassung des Pfarrers, der vor seiner Festnahme in der westtürkischen Küstenstadt Izmir zwei Jahrzehnte lang eine kleine Kirche betrieb.

Vergangene Woche wandelte ein Gericht die Untersuchungshaft wegen gesundheitlicher Probleme des 50-Jährigen in Hausarrest um. Die Staatsanwaltschaft fordert bis zu 35 Jahre Haft für Brunson.

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