US-Konsumklima kühlt sich überraschend ab
Das Konsumklima in den USA hat sich im Oktober überraschend abgekühlt. Das Barometer für die Konsumentenlaune sank um 1,4 auf 71,4 Punkte, wie die Universität Michigan am Freitag unter Berufung auf ihre monatliche Umfrage mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen mit einem Zuwachs auf 73,1 Punkte gerechnet.

Das Wichtigste in Kürze
- «Die Delta-Variante, Engpässe in der Lieferkette und eine geringere Erwerbsbeteiligung werden die Konsumausgaben bis 2022 weiter dämpfen», sagten die Forscher voraus.
«Ein weiterer, weniger greifbarer Faktor hat zum Einbruch des Optimismus beigetragen: Das Vertrauen in die staatliche Wirtschaftspolitik ist deutlich gesunken während der letzten sechs Monate.»
Die Amerikaner hatten sich zuletzt noch in Kauflaune gezeigt: Die Detailhändler steigerten ihren Umsatz im September überraschend um 0,7 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium mitteilte. Ökonomen hatten dagegen mit einem Rückgang von 0,2 Prozent gerechnet. «Trotz Belastungen aus Lieferengpässen oder witterungsbedingte Einbussen durch Hurrikan Ida zeigt sich der Einzelhandel in relativ robuster Verfassung», sagte der US-Experte des Bankhauses Lampe, Bastian Hepperle.
Die Amerikaner sitzen Experten zufolge auf mindestens zwei Billionen Dollar an überschüssigen Ersparnissen, die sich während der Pandemie angesammelt wurden, da etwa Reisen und Restaurantbesuche nicht möglich waren. Zudem steigen die Löhne steigen, da sich die Unternehmen bemühen, eine Rekordzahl von mehr als zehn Millionen offenen Stellen zu besetzen.