Der Start ist geglückt, nun soll die Maschine in rund sieben Tagen auf dem Mond landen. Es wäre die erste Mondlandung eines privaten Raumunternehmens.
US-Mondlandemission
Am 15. Februar hob die Rakete ab in Richtung Mond. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der unbemannte Mondlander Nova-C hob am Donnerstag ab.
  • Die Maschine stammt von einem privaten Raumfahrtunternehmen.
  • Es wird erwartet, dass sie am 22. Februar auf dem Mond landet.
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Eine private US-Mondlandemission ist mit einem Tag Verspätung vom Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida gestartet. Der Start war ursprünglich für Mittwoch geplant gewesen.

Der unbemannte Mondlander Nova-C des US-Privatunternehmens Intuitive Machines hob am Donnerstag um 01.06 Uhr (07.06 Uhr MEZ) mit einer Trägerrakete des Weltraumunternehmens SpaceX ab, wie eine Liveübertragung der US-Raumfahrtbehörde Nasa im Internet zeigte.

Wenn die Mission namens IM-1 glückt, wäre es die erste US-Mondlandung seit dem Ende des Apollo-Programms. Dieses fand vor mehr als 50 Jahren statt. Es wäre ausserdem die erste Mondlandung eines privaten Raumfahrtunternehmens.

Mondlandmission
Der Start ist geglückt, doch auf dem Mond zu landen, gilt als äusserst schwierig. - keystone

Der für Mittwoch vorgesehene Start war wegen «Methantemperaturen ausserhalb des Nominalwerts» abgesagt worden. Der Mondlander wird mit einer Mischung aus heruntergekühltem Methan und Sauerstoff angetrieben. Damit soll das Raumfahrzeug sein Ziel schneller erreichen. Ansonsten könnte er zu lange der hohen Strahlung in der Erdatmosphäre ausgesetzt sein.

Raumfahrzeug soll am 22. Februar auf Mond landen

Das gut vier Meter lange Raumfahrzeug soll trotz des verzögerten Starts wie ursprünglich geplant am 22. Februar auf dem Mond aufsetzen. Die Maschine hat unter anderem Messinstrumente der Nasa und private Fracht wie ein Mond-Kunstwerk von Jeff Koons an Bord.

Wären Sie gerne Astronaut oder Astronautin?

Im Januar war die US-Firma Astrorobotic mit einer ähnlichen Mission gescheitert. Ihr Mondlander musste sich wegen eines Treibstofflecks vor Erreichen des Mondes selbst zerstören. Die Nasa fördert Mondflüge von Privatunternehmen, um sie für Frachtflüge zum Mond zu nutzen. Mit ihrer Hilfe will sie den Mond als Zwischenstation für künftige Flüge zum Mars rüsten.

Eine weiche Mondlandung ist eine grosse Herausforderung. Erfolgreiche Mondlandungen sind bisher nur den USA, der Sowjetunion, China, Indien und zuletzt Japan gelungen. Einem Privatunternehmen ist ein solches Unterfangen noch nie gelungen.

Böse Erinnerungen werden wach – Fliegen Touris bald zum Mond?

Die Mission weckt zudem böse Erinnerungen: Im vergangenen Jahr verschwand ein U-Boot von Oceangate mitten im Atlantik während einer Expedition zum Titanic-Wrack. Dabei handelte es sich ebenfalls um ein Privatunternehmen.

titan
Diese undatierte Aufnahme zeigt das «Titan»-U-Boot des Unternehmens Oceangate Expeditions. - OceanGate Expeditions/dpa

Nur ging es im Fall von Oceangate deutlich schlechter aus. Denn das U-Boot war – im Gegensatz zur Mondmaschine – nicht unbemannt. An Bord befanden sich Touristen. Die fünf Insassen kamen dabei ums Leben.

Erst im vergangenen Jahr startete auch der erste kommerzielle Flug ins Weltall. Rund 400'000 Franken verlangte Virgin Galactic pro Ticket.

Noch weiter geht jedoch SpaceX von Elon Musk. Der Tesla-Gründer will die Touristen mit seinem Raumfahrtunternehmen nicht nur ins All, sondern gleich zum Mond schicken. Es kam diesbezüglich bereits zu einem Startversuch. Allerdings explodierte die Rakete kurz nach dem Start.

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