Nach Elon Musks Übernahme von Twitter sind mehrere Werbekunden abgesprungen. Nun warnt der neue Chef von einem Milliarden-Loch. Steht die Insolvenz bevor?
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Elon Musk ist der neue Chef von Twitter. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Twitter droht ein Milliarden-Loch, weil zahlreiche Werbekunden abgesprungen sind.
  • Laut dem neuen Chef Elon Musk kann eine Pleite nicht ausgeschlossen werden.
  • Er ist der Meinung, dass trotz 7500 Entlassungen noch zu viele Personen angestellt sind.

Vor wenigen Wochen hat der Tech-Milliardär Elon Musk Twitter für 44 Milliarden Dollar übernommen. Nun warnt der CEO von Tesla und SpaceX vor einer Insolvenz des Kurznachrichtendiensts.

Bei einem Auftritt vor Twitter-Mitarbeitenden spricht er von einem Milliarden-Loch in der Bilanz im nächsten Jahr. Sei es unter diesen Umständen nicht möglich, mehr Geld reinzubringen als sie ausgeben, sei «eine Insolvenz nicht ausgeschlossen». So zitierten der Finanzdienst Bloomberg sowie die Tech-Medien «The Information» und «Platformer» den neuen Twitter-Chef.

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Twitter-Chef Elon Musk - AFP/Archiv

Twitter schrieb bereits vor der Übernahme zuletzt rote Zahlen. Nach dem Deal beklagte Musk einen Umsatzeinbruch, weil einige grosse Werbekunden Anzeigen auf der Plattform ausgesetzt hatten. Sie sorgen sich, dass ihre Werbung neben anstössigen Tweets auftauchen könnte, wenn Musk wie angekündigt die Inhalte-Regeln lockern sollte.

Auf Twitter lastet zudem der Kredit von rund 13 Milliarden Dollar, den Musk für den Kauf aufnahm. Medienberichten zufolge kostet die Bedienung dieser Schulden rund eine Milliarde Dollar im Jahr. Der Tech-Milliardär will die Werbe-Erlöse, die bisher 90 Prozent der Einnahmen ausmachen, durch ein Abo-Geschäft ergänzen.

Der Start seines neuen Abos mit Verifizierung-Häkchen sorgte zunächst einmal für Chaos. Denn einige Nutzer imitierten Prominente und Unternehmen mit täuschend echt aussehenden Fake-Accounts.

Twitter: Elon Musk greift mit neuen Regeln durch

Zuvor hatte Musk die Beschäftigten bereits in einer E-Mail vor schwierigen Zeiten gewarnt. Die wirtschaftliche Lage sei «schlimm», besonders für ein Unternehmen, das von Werbeeinnahmen abhänge. In dem Memo kündigte Musk auch neue Richtlinien in Sachen Homeoffice an. Künftig ist Heimarbeit demnach nur noch mit seiner ausdrücklichen persönlichen Erlaubnis zulässig.

Die Mitarbeitenden müssen laut dem Memo, aus dem US-Medien übereinstimmend zitierten, mindestens 40 Stunden pro Woche im Büro erscheinen. Vor der Übernahme durften Twitters Beschäftigte von überall aus arbeiten. Musk gilt als ausgesprochener Gegner des Homeoffice-Trends, das hatte er bereits bei seinem Elektroautokonzern Tesla deutlich gemacht.

Nutzen Sie Twitter?

Musk hatte vergangene Woche rund jeden zweiten der zuvor etwa 7500 Jobs bei Twitter gestrichen. Jetzt sagte er den Berichten zufolge, dass die Firma zum Teil immer noch zu viele Beschäftigte habe.

Medienberichten zufolge verliessen am Donnerstag vier weitere Manager in Schlüsselpositionen die Firma: Der für das Herausfiltern anstössiger Inhalte verantwortliche Yoel Roth ging freiwillig. Auch Robin Wheeler, die erst seit kurzem für die Beziehungen zu Werbekunden zuständig war, verliess das Unternehmen. Sicherheitschefin Lea Kissner und der für Datenschutz zuständige Damien Kieran gaben ihren Abschied vom Unternehmen bekannt.

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