Twitter-Chef kämpft um seinen Job
Twitter-Chef Jack Dorsey vollzieht eine Kehrtwende bei seinen Afrika-Plänen und räumt Fehler in der Kommunikation ein.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Twitter-Chef Jack Dorsey hatte vorgehabt, seine Arbeit von Afrika aus durchzuführen.
- Nach Druck von Investoren überdenkt er jetzt jedoch diese Entscheidung.
Twitter-Chef Jack Dorsey überdenkt nach Druck von Investoren seine Absicht, Twitter ein halbes Jahr lang von Afrika aus zu führen.
Er habe vorgehabt, «dezentral zu arbeiten. Aber angesichts von Covid-19 und allem anderem, was so los ist, muss ich das neu bewerten». Dies sagte Dorsey bei einem Auftritt am Donnerstag.
Elliott Management hat sich Anteile gekauft
Es waren die ersten öffentlichen Äusserungen Dorseys nach Medienberichten. Demnach hat der Finanzinvestor Elliott Management sich einen Anteil von vier Prozent an Twitter gekauft. Gleichzeitig will er und einen Chefwechsel durchsetzen.

Dabei störte sich Elliott den Berichten zufolge nicht nur an den Afrika-Plänen. Sondern auch daran, dass Dorsey gleichzeitig Twitter und den von ihm gegründeten Bezahldienst Square führt. Diese Doppelrolle verteidigte Dorsey bei dem Auftritt auf einer Konferenz der Bank Morgan Stanley ausdrücklich. Er habe «genug Flexibilität», um beiden Chefposten gleichzeitig gerecht zu werden.
Fehler in der Kommunikation
Bei dem Afrika-Projekt räumte er hingegen Fehler in der Kommunikation ein. Er habe nicht deutlich genug gemacht, dass es ihm dabei darum gegangen sei, den Kontinent besser kennenzulernen. Denn viele künftige Twitter-Nutzer würden von dort kommen.

Elliott Management ist bekannt dafür, sich einen Anteil an Unternehmen zu kaufen und dann dem Management seine Forderungen zu diktieren. Im vergangenen Jahr gelang es dem Investor zum Beispiel, einen Chefwechsel bei der Online-Handelsplattform Ebay zu erzwingen.
Bei Twitter kritisiert Elliott den Berichten zufolge eine niedrige Profitabilität. Er kritisiert vor allem die im Vergleich zu anderen Plattformen schwache Entwicklung der Aktie sowie einen mangelnden Fokus von Dorsey. Der Finanzinvestor selbst äusserte sich bisher nicht öffentlich.