Donald Trump hat selbst in seiner eigenen Regierung viele Gegner. Eine ganze Reihe hochrangiger Mitarbeiter soll sogar aktiv und gezielt gegen ihn arbeiten.
Donald Trump kritisiert den Autor des Gastartikels als «feige».
Donald Trump kritisiert den Autor des Gastartikels als «feige». - Dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Innerhalb der US-Regierung wird teils aktiv gegen Donald Trump gearbeitet.
  • Ein hochrangiger Mitarbeiter des Weissen Hauses packt in der «New York Times» aus.
  • Der US-Präsident stellt die Existenz des anonymem Verfassers in Frage.

Innerhalb der US-Regierung gibt es nach einem Bericht eines anonymen hochrangigen Regierungsmitarbeiters in der «New York Times» aktiven Widerstand gegen Präsident Donald Trump. Die Zeitung veröffentlichte in einem seltenen Schritt einen anonymen Gastbeitrag. Dort heisst es: «Viele von Trump Ernannte haben gelobt, dass wir tun, was wir können, um unsere demokratischen Institutionen zu schützen, während wir Herrn Trumps verfehltere Impulse vereiteln, bis er nicht mehr im Amt ist.»

Trump stellt seine Existenz in Frage

Der US-Präsident hat unterdessen die Offenlegung des Namens des Autoren gefordert. «Wenn die feige anonyme Person wirklich existiert, muss die ‹Times› ihn oder sie zum Zweck der nationalen Sicherheit sofort an die Regierung ausliefern!», forderte ein erboster Trump auf Twitter. «Existiert der sogenannte ranghohe Regierungsbeamte wirklich, oder ist es nur die angeschlagene ‹New York Times› mit einer weiteren erfundenen Quelle?», fragt er sich.

Die «New York Times» berichtete, ihr sei der Name des Autors bekannt. Seine Anonymität werde auf seine Bitte hin gewahrt, weil sein Job sonst in Gefahr sei. «Wir glauben, dass die anonyme Veröffentlichung dieses Essays die einzige Möglichkeit ist, unseren Lesern eine wichtige Sichtweise zu übermitteln.»

Es seien Erwachsene im Raum

Der Regierungsmitarbeiter schreibt in dem Gastbeitrag: «Das Dilemma - was er nicht ganz versteht - ist, dass viele hochrangige Mitarbeiter in seiner eigenen Regierung von innen heraus unablässig daran arbeiten, Teile seines Programms und seiner schlimmsten Neigungen zu verhindern. (...) Ich bin einer von ihnen.»

Weiter heisst es: «Wir werden tun, was wir können, um die Regierung in die richtige Richtung zu lenken, bis es - auf die eine oder andere Art und Weise - vorbei ist.» Es sei ein schwacher Trost, «aber Amerikaner sollten wissen, dass Erwachsene im Raum sind. Wir erkennen in vollem Umfang, was passiert. Und wir versuchen, das Richtige zu tun, selbst wenn Donald Trump es nicht tut.» Daraus resultiere eine zweigleisige Präsidentschaft, bei der die Verwaltung anders als Trump handele.

Mitarbeiter will eine erfolgreiche Regierung

Es gehe nicht um «Widerstand» der Linken, schreibt der Autor. «Wir wollen, dass die Regierung erfolgreich ist, und denken, dass viele ihrer Strategien Amerika schon jetzt sicherer und wohlhabender gemacht haben. Aber wir glauben, dass unsere erste Pflicht diesem Land gilt, und der Präsident fährt fort, in einer Art zu handeln, die dem Wohlergehen unserer Republik abträglich ist.» Der Autor urteilt: «Die Wurzel des Problems ist die Amoralität des Präsidenten.»

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