Trumps Ballsaal: Kritiker wittern Korruptionsgefahr
Für hunderte Millionen Dollar entsteht am Weissen Haus ein Ballsaal. Dass Trumps Prestigeprojekt von Grossspendern finanziert ist, sorgt für Kritik.

Die Errichtung eines Ballsaals im Weissen Haus zählt zu den ambitioniertesten Projekten von Donald Trump. Die Baukosten liegen laut dem US-Präsidenten aktuell rund bei 300 Millionen Dollar (rund 275 Millionen Franken).
Wiederholt verweis Trump darauf, dass für den Bau keine Steuergelder, sondern lediglich Spenden verwendet würden. Ein Grossteil der Gelder stammt einer vom Weissen Haus veröffentlichten Spenderliste zufolge von Tech-Giganten wie Apple, Google, Meta und Amazon.
Auch der Rüstungskonzern Lockheed Martin, die Kryptobörse Coinbase und der Chiphersteller Micron tauchen laut dem «Stern» auf der Spenderliste. Privatpersonen wie die Gemini-Mitbegründer Tyler und Cameron Winklevoss und die Familie Adelson gehören laut der Tagesschau ebenfalls zu den Geldgebern.
Mächtige Spender
YouTube, Teil von Alphabet, soll laut «n-tv» 22 Millionen Dollar beigesteuert haben, als Ergebnis eines Rechtsstreits mit Trump. Auch OpenAI und Palantir sind laut dem «SRF» mit Spenden beteiligt.

Der CEO eines grossen Bauunternehmens habe demnach zehn Millionen US-Dollar in Aktien (rund 9 Millionen Franken) gespendet. Steve Schwarzman von Blackstone und Gas-Mogul Harold Hamm stehen ebenfalls auf der Spenderliste.
Auch Trump selbst finanziert einen Teil der Baukosten, wie er bei einer Spendergala betonte. Gerüchte um weitere Einzelpersonen kursieren.
Spenden ohne Gegenleistung?
Die Finanzierung aus privaten Mitteln ruft Kritiker auf den Plan, die Korruptionsgefahr betonen. Experten warnen laut «SRF» davor, dass Spender direkten Zugang zur Regierung erhalten könnten.

Es wird befürchtet, dass die Spenden persönliche Vorteile für Geldgeber ermöglichen können. Ethikfachleute warnen laut dem «Stern» auch vor Korruptionsgefahr, da der Ballsaal ohne Kongressaufsicht entsteht.
Auch weil die detaillierten Beträge und die persönliche Beteiligung Trumps nicht vollständig offengelegt sind, fordern Initiativen strengere Transparenzregeln.
Regierung: Ballsaal braucht keine Genehmigungen
Bürgerrechtsorganisationen fordern laut dem «Stern» einen Baustopp, bis zuständige Bundeskommissionen das Projekt geprüft haben. Die Regierung hingegen argumentiert, der Präsident könne bauliche Veränderungen selbst anordnen und benötige keine formalen Genehmigungen.

Das Projekt Ballsaal umfasst eine Lobby und eine Brücke zum Hauptgebäude. Die Modernisierung des Ostflügels betrifft das Büro der First Lady und wird mit dem Ballsaal verbunden.












