Trump nutzt Angriff in Washington als politisches Instrument
Nach dem Angriff auf Nationalgardisten in Washington nutzt Trump den Vorfall für drastische Massnahmen gegen Einwanderung aus 19 Ländern.

Am Mittwochnachmittag feuerte ein 29-jähriger Afghane nahe dem Weissen Haus auf zwei Nationalgardisten und verletzte sie lebensgefährlich. Die 20-jährige Sarah Beckstrom starb einen Tag später an ihren Verletzungen, wie das «ZDF» berichtet.
Der zweite Nationalgardist, der 24-jährige Andrew Wolfe, kämpft weiterhin um sein Leben. US-Präsident Trump bezeichnete den Angriff sofort als Terrorakt und den Täter als «Monster».
Einwanderung aus Afghanistan komplett gestoppt
Nur wenige Stunden nach der Tat stoppte die Einwanderungsbehörde USCIS die Bearbeitung aller afghanischen Einwanderungsanträge, meldet das «SRF». Trump ordnete zudem die Überprüfung sämtlicher Afghanen an, die unter Joe Biden ins Land kamen.
USCIS-Leiter Joseph Edlow kündigte auf Trumps Weisung eine Prüfung aller Green Cards aus 19 Ländern an. Darunter fallen Afghanistan, Iran, Libyen, Somalia, Sudan, Jemen, Burundi, Kuba und Venezuela, berichtet «T-Online».
Trump spricht in Washington von Dritte-Welt-Ländern
Kurz vor Mitternacht verkündete Trump auf Truth Social einen dauerhaften Aufnahmestopp für Menschen aus sogenannten «Dritte-Welt-Ländern». Er wolle dem US-System die Möglichkeit geben, sich vollständig zu erholen, schreibt die «Neue Westfälische».
Die gewählte Bezeichnung stammt aus dem Kalten Krieg und gilt heute als überholt. Trump bediente in seinen Posts rassistische Klischees und behauptete, die meisten Ausländer seien kriminell oder psychisch krank.
Motiv und Hintergründe bleiben unklar
Der Tatverdächtige Rahmanullah Lakanwal arbeitete in Afghanistan mit der CIA und anderen US-Regierungsstellen zusammen. Er kam 2021 ins Land und erhielt erst im April 2025 unter Trump Asyl, berichtet «CNN».

Trump behauptete, der Mann sei ungeprüft eingereist, was Medienberichten widerspricht. Weder die CIA 2011 noch bei seiner Einreise 2021 wurden Verbindungen zu Terrororganisationen festgestellt, meldet das «Handelsblatt».
500 zusätzliche Nationalgardisten nach Washington
Trump verkündete die Entsendung von 500 weiteren Nationalgardisten in die Hauptstadt. Seit Sommer sind bereits 2000 Soldaten in Washington stationiert, wie das «Handelsblatt» berichtet.
Eine Bundesrichterin hatte den Einsatz der Nationalgarde kürzlich für illegal erklärt, schreibt die «Tagesschau». Die Trump-Regierung legte jedoch Berufung ein und beantragte ein Aussetzen der Entscheidung.
Hilfsorganisation warnt vor Instrumentalisierung
Die US-Organisation AfghanEvac warnte davor, den Angriff politisch auszuschlachten und eine ganze Gemeinschaft zu diskreditieren. Die isolierte Tat eines Einzelnen dürfe nicht als Vorwand dienen.
Justizministerin Pam Bondi kündigte bei Fox News an, im Falle eines Todesopfers die Todesstrafe anzustreben.












