Führenden Mitgliedern der rechtsextremen US-Gruppe «Proud Boys» drohen 20 Jahre Haft. Dies wegen des Sturms auf das Kapitol in Washington im Januar 2021.
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ARCHIV - Henry «Enrique» Tarrio, Anführer der «Proud Boys». Foto: Allison Dinner/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Allison Dinner
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Anführer der «Proud Boys» wurde wegen des Sturms auf das Kapitol angeklagt.
  • Henry Tarrio und seinen Mitstreitern droht wegen der Kapitol-Erstürmung 20 Jahre Haft.

Der frühere Chef der rechtsradikalen Gruppierung Proud Boys, Henry «Enrique» Tarrio ist wegen «Staatsgefährdung» angeklagt worden. Der Grund für die Anklage ist die Erstürmung des US-Kapitols im Januar 2021.

In einer am Montag veröffentlichten Zusatzanklage wurden die Vorwürfe gegen Tarrio sowie vier weitere Beschuldigte ergänzt. Dabei handelt es sich um den schwerwiegenderen Punkt der aufrührerischen Verschwörung. Dafür drohen bis zu 20 Jahre Haft.

Tarrio war während des Sturms auf das Kapitol bereits in Haft

Die Justiz wirft dem im März festgenommenen Tarrio zwar nicht vor, persönlich an der Kapitol-Erstürmung teilgenommen zu haben. Er habe aber die Planungen für den Angriff geleitet. Zudem stand er während der Attacke in Kontakt zu anderen Mitgliedern der Proud Boys, die in das Kapitol eingedrungen seien.

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Henry «Enrique» Tarrio im Juli 2021. - AFP/Archiv

Tarrio war zwei Tage vor der Kapitol-Erstürmung festgenommen worden, weil er eine Fahne der Anti-Rassismus-Bewegung Black Lives Matter verbrannt hatte. Der Anhänger des damaligen Präsidenten Donald Trump kam dann zunächst unter der Auflage frei, sich aus Washington fernzuhalten.

Tarrio ist der zweite bekannte Rechtsextremen-Anführer, der wegen der Kapitol-Erstürmung festgenommen und angeklagt wurde. Im Januar wurde der Gründer der rechtsextremen Gruppierung Oath Keepers, Stewart Rhodes, inhaftiert. Auch er wurde zusammen mit zehn anderen Mitgliedern der Gruppe wegen aufrührerischer Verschwörung angeklagt. Drei von ihnen haben sich bereits schuldig bekannt.

Die Kapitol-Erstürmung, gilt als schwarzer Tag der US-Geschichte

Hunderte radikale Trump-Anhänger hatten das Kapitol am 6. Januar 2021 erstürmt, als dort der Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom November 2020 zertifiziert werden sollte. Der Sturm auf den Kongress-Sitz sorgte weltweit für Entsetzen und gilt als schwarzer Tag in der Geschichte der US-Demokratie. In der Folge wurden mehr als 800 Menschen festgenommen.

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Trump-Anhänger beim Sturm auf das Kapitol in Wahington. - AFP/Archiv

Im Zuge der juristischen Aufarbeitung der Kapitol-Erstürmung sind schon mehrere Angreifer zu teils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

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