Hunde sind egoistischer, als ihre Herrchen gerne glauben - zumindest gegenüber Artgenossen.
Wölfe helfen Artgenossen eher als Hunde
Wölfe helfen Artgenossen eher als Hunde - dpa/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wissenschaftler testen Verhalten der Tiere mit Futter-Versuchen.

Das ist das Ergebnis einer österreichischen Studie, die am Mittwoch in der US- Fachzeitschrift «PLOS ONE» veröffentlicht wurde. Für die Studie verglichen Wissenschaftler das Verhalten von in Rudeln grossgezogenen Hunden mit dem von Wölfen verglichen und fanden heraus, dass die soziale Ader bei den wilden Vorfahren der Haustiere deutlich ausgeprägter ist.

Wissenschaftler am Wiener Wolfsforschungszentrum hatten sowohl Wölfe als auch Hunde darauf trainiert, mit ihren Schnauzen ein Symbol auf einem Bildschirm zu drücken. Dadurch fiel Nahrung in den benachbarten Käfig eines Artgenossen. Das Tier, das das Symbol drückte, erhielt jedoch nichts.

Bei dem Selbstlosigkeits-Test hatten die Wölfe die Nase vorn, zumindest wenn das Tier nebenan aus dem selben Rudel stammte. In dem Fall drückten die Raubtiere häufig das «Geben»-Symbol. War der Wolf nebenan fremd, liess das Interesse allerdings nach. Hunde dagegen zeigten kaum Interesse daran, ihren Artgenossen etwas zum Fressen zu beschaffen. Dabei spielte es der Studie zufolge keine Rolle, ob sie den Hund nebenan kannten oder nicht.

Nach Auffassung der Wissenschaftler legen die Ergebnisse nahe, dass Hunde ihr kooperatives Verhalten nicht durch den Umgang mit Menschen erlernen, sondern von ihren wilden Vorfahren geerbt haben.

«Die Studie zeigt, dass die Domestizierung Hunde nicht unbedingt sozialer gemacht hat», sagte die Hauptautorin der Studie, Rachel Dale. «Vielmehr fördern Toleranz und Grosszügigkeit gegenüber Artgenossen das kooperative Verhalten innerhalb der Gruppe.»

Doch Herrchen können beruhigt sein. Die Studie dreht sich um Hunde, die im Rudel aufgewachsen sind. Hunde, die als Haustiere gehalten werden, legten in vergangenen Untersuchungen sehr wohl soziales Verhalten an den Tag.

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