Insassinnen eines Frauengefängnisse in Honduras haben sechs weibliche Mitgefangene ermordet.
Forensik-Experten bringen Leiche von Frau aus Gefängnis fort
Forensik-Experten bringen Leiche von Frau aus Gefängnis fort - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zeuginnen beschuldigen weibliche Bandenmitglieder.

Die Angreiferinnen hätten die Tore sowie das Dach eines Gebäudes auf dem Gefängnisgelände in Tamara nahe der Hauptstadt Tegucigalpa durchbrochen und seien in die Turnhalle der Haftanstalt gelangt, wo sich die Opfer aufhielten, teilte die nationale Strafvollzugsbehörde INP am Sonntag (Ortszeit) mit. Dort seien die Frauen ermordet worden.

Eine Gefängnisinsassin hatte zuvor für Ablenkung gesorgt, indem sie Feuer in einem Schlafraum legte, in dem zwei wegen der Corona-Pandemie unter Quarantäne stehende Frauen schliefen. Die Feuerwehr löschte den Brand, zwei Frauen wurden verletzt.

Einige Gefängnisinsassinnen veröffentlichten Tonaufnahmen in Onlinenetzwerken und machten inhaftierte weibliche Bandenmitglieder für die Tat verantwortlich. Diese seien sogar in den Kinderbetreuungsraum eingedrungen. «Sie haben nicht einmal Respekt vor Kindern, weil sie sagen, sie sind MS-13», sagte eine Frau mit Blick auf die Mara-Salvatrucha-Gang, die in Nord- und Mittelamerika aktiv ist. Die weiblichen Gangmitglieder bedrohen demnach regelmässig ihre Mitgefangenen und schüchtern sie ein.

Der Häftlingsverband in Honduras hatte bei den Behörden zuvor Beschwerde eingereicht, wonach die Quarantäne-Massnahmen wegen der Pandemie zu psychologischen Problemen bei den Häftlingen führen. In dem mittelamerikanischen Land starb bereits mindestens ein Gefangener an Covid-19. In zwei Gefängnissen wurden bislang 20 Infektionen gemeldet. Landesweit wurden mehr als 3700 Fälle und 174 Tote registriert.

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