Schulangreifer in St. Louis hatte 600 Schuss Munition bei sich
Bei dem Schusswaffenangriff an einer Schule der US-Stadt St. Louis mit zwei Todesopfern hat die Polizei offenbar ein schlimmeres Blutbad verhindert.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer Schiesserei an einer Schule in St. Louis starben am Montag zwei Menschen.
- Die Polizei verhinderte aber ein Blutbad – der Angreifer hatte 600 Schuss Munition dabei.
Der am Montag von Einsatzkräften erschossene 19-jährige Angreifer hatte ein halbautomatisches Gewehr und zahlreiche Magazine mit insgesamt mehr als 600 Schuss Munition bei sich, wie Polizeichef Mike Sack am Dienstag sagte. «600 Schuss ist viel Munition.»
«Das hätte eine entsetzliche Szene sein können», sagte Sack weiter. «Das war es Gott sei Dank nicht.» Nach Angaben der Behörden trafen Polizisten vier Minuten nach Eingang des Notrufs an der Central Visual & Performing Arts High School in der Stadt im Bundesstaat Missouri im Mittleren Westen der USA ein. Sie erschossen den Angreifer bei einem Feuergefecht.
Der 19-jährige Orlando Harris hatte am Montagmorgen seine frühere Schule gestürmt und eine 16-jährige Schülerin und eine 61-jährige Sportlehrerin erschossen. Sieben weitere Menschen wurden bei dem Angriff verletzt.
Im Auto des Schützen wurde nach Angaben von Polizeichef Sack ein handschriftliches Dokument gefunden, in dem Harris ankündigte, eine Schule attackieren zu wollen. «Ich habe keine Freunde. Ich habe keine Familie», zitierte Sack aus dem Schreiben.
«Ich hatte noch nie eine Freundin. Ich hatte noch nie ein Sozialleben. Ich bin mein ganzes Leben ein isolierter Einzelgänger gewesen.» Das sei «der perfekte Sturm» für einen Schusswaffenangreifer.
Zahlreiche tödliche Attacken an Schulen
In den USA kommt es immer wieder zu tödlichen Attacken an Schulen. So erschoss im Mai ein 18-Jähriger an einer Grundschule der texanischen Kleinstadt Uvalde 19 Kinder und zwei Lehrerinnen.
Der Kongress verabschiedete als Reaktion auf das Blutbad in Uvalde zwar die erste Verschärfung des Waffenrechts auf Bundesebene seit fast 30 Jahren. Es handelte sich aber um einen Minimalkompromiss zwischen den Demokraten von US-Präsident Joe Biden, die für strengere Waffengesetze sind – und den oppositionellen Republikanern, die das weitestgehend ablehnen.
Biden hat wiederholt gefordert, den Verkauf von halbautomatischen Gewehren zu verbieten. Die Republikaner können eine solche Massnahme aber mit ihrer Sperrminorität im Senat verhindern.