Ex-Botschafterin Yovanovitch erhebt schwere Vorwürfe gegen die US-Regierung. Weil sie sich gegen Trumps Anwalt Rudolph Giuliani gestellt hat, musste sie gehen.
Rudolph Giuliani
Marie Yovanovitch, ehemalige US-Botschafterin in der Ukraine, erhebt schwere Vorwürfe gegen Donald Trump und desser Anwalt Rudolph Giuliani. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Donald Trump wehrt sich gegen ein mögliches Amtsenthebungsverfahren.
  • Die oppositionellen US-Demokraten befragten am Freitag eine wichtige Zeugin.
  • Im Vorfeld erhob Marie Yovanovitch schwere Vorwürfe gegen die Regierung und Trumps Anwalt.

Die ehemalige US-Botschafterin in der Ukraine, Marie Yovanovitch, hat schwere Vorwürfe gegen ihre Regierung erhoben. Dies im Rahmen der Untersuchungen für ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump.

Die US-Regierung hatte Yovanovitch am 20. Mai vorzeitig von ihrem Posten abberufen. Nach Medienberichten soll sie sich gegen Bemühungen von Trumps persönlichem Anwalt Rudolph Giuliani gestellt haben.

Rudolph Giuliani Donald Trump
Rudolph Giuliani ist der persönliche Anwalt von Donald Trump. - Keystone

Dieser wollte die Ukrainische Regierung zur Bereitstellung von Informationen über Joe Biden drängen. Ihren Posten als Botschafterin in Kiew hatte sie am 22. August 2016 angetreten.

Sie sei im Mai wegen «unbegründeter und falscher Behauptungen von Menschen mit klar fragwürdigen Motiven» als Botschafterin abgezogen worden. Das erklärte sie am Freitag (Ortszeit) im US-Kongress. Trump bezeichnete die Ukraine-Affäre am Samstag auf Twitter als «einseitige Hexenjagd», die in den USA im Gange sei.

Die US-Demokraten im Repräsentantenhaus führen Untersuchungen, die zu einem Amtsenthebungsverfahren gegen Trump führen könnten. Yovanovitch war in einer nicht öffentlichen Anhörung im US-Kongress befragt worden. Ihre einleitende Erklärung stellte sie ins Internet und wurde von US-Medien verbreitet.

Impeachment wegen Ukraine-Affäre

Die Demokraten werfen Trump vor, sein Amt missbraucht zu haben. Dies um die Regierung in der Ukraine dazu zu bewegen, sich zu seinen Gunsten in den US-Wahlkampf einzumischen. Trump ermunterte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Juli in einem Telefonat zu Ermittlungen. Diese sollten Trumps Rivalen, dem Demokraten Joe Biden, schaden.

Donald Trump impeachment
Donald Trump beschuldigt Joe Biden (l.) und seinen Sohn Hunter (r.) Hier sind die beiden mit Joes Enkelin Finnegan (m.) zu sehen. Ob es deshalb zum Trump Impeachment kommt, wird nun untersucht. - Keystone

Biden ist der derzeit aussichtsreichste demokratische Präsidentschaftsbewerber für die Wahl 2020. Auch Trump will wieder kandidieren. Das Weisse Haus verweigert jede Kooperation mit den Untersuchungen der Demokraten.

Trump verteidigt Rudolph Giuliani

Trump ging am Samstag auf einen Bericht der «New York Times» ein. Nach diesem ermittle die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang der Ukraine und der Abberufung von Yovanovitch gegen Rudolph Giuliani.

«Jetzt sind sie also hinter dem grossartigsten Bürgermeister in der Geschichte von NYC, Rudy Giuliani, her». Dies twitterte Trump. Das sei «beschämend».

Rudolph Giuliani wirke vielleicht manchmal ein bisschen grob, aber er sei ein «grossartiger Typ und ein wunderbarer Anwalt». Eine offizielle Bestätigung für die Ermittlungen gab es zunächst nicht.

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