Putzfrau klingelt an falscher Haustür – und wird erschossen
Maria Ríos wollte zur Arbeit, als ein Hausbewohner das Feuer eröffnete. Die vierfache Mutter starb vor den Augen ihres Mannes.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Reinigungskraft wurde in Indiana erschossen, weil sie an der falschen Tür klingelte.
- Der Ehemann der Frau musste mitansehen, wie sie durch die Tür am Kopf getroffen wurde.
- Geprüft wird nun, ob sich der Schütze auf das «Stand Your Ground»-Gesetz berufen kann.
Eine scheinbar harmlose Verwechslung kostete Maria Florinda Ríos Pérez de Velásquez das Leben: Die vierfache Mutter aus Guatemala wurde in den USA erschossen, nachdem sie an der falschen Haustür geklingelt hatte.
Mit ihrem Ehemann war sie frühmorgens auf dem Weg zu einem Reinigungsauftrag in einem Vorort von Indianapolis im Bundesstaat Indiana.
Als das Paar versehentlich an der falschen Adresse klingelte, öffnete der Hausbewohner nicht, sondern schoss durch die geschlossene Tür.
Maria wurde am Kopf getroffen und starb noch auf der Veranda. Ihr Mann musste mit ansehen, wie sie zusammenbrach.
Ein Fall von Selbstverteidigung?
«Sie wollte nur das tägliche Brot für ihre Familie verdienen – und ging versehentlich an die falsche Tür. Aber er hätte ihr nicht das Leben nehmen dürfen», sagte ihr Bruder Rudy Rios gegenüber US-Medien.
Die Polizei geht von einem tragischen Irrtum aus. Ein Einbruchsversuch lag laut Ermittlungen nicht vor. Der Hausbewohner behauptet, aus Angst geschossen zu haben. Eine Festnahme erfolgte bisher nicht.
Die Staatsanwaltschaft prüft nun eine Anklage. Insbesondere muss nun abgeklärt werden, ob sich der Schütze auf das in Indiana geltende «Stand Your Ground» -Gesetz berufen kann.
«Stand Your Ground» heisst übersetzt etwa «Verteidige dich». Das Gesetz erlaubt unter bestimmten Umständen tödliche Gewalt zur Selbstverteidigung im eigenen Haus.
Ähnliche Fälle in der Vergangenheit
Fälle wie dieser sind in den USA nicht selten. 2023 wurde der 16-jährige Ralph Yarl in Kansas City durch eine Tür hindurch angeschossen, als er seine Geschwister abholen wollte.
Im selben Jahr starb die 20-jährige Kaylin Gillis, nachdem sie versehentlich in eine fremde Einfahrt gefahren war.
Die Familie von Maria steht unter Schock. Ihre Kinder im Alter von ein bis 17 Jahren haben den Tod ihrer Mutter noch kaum verstanden.
Mehrere Spendenaktionen auf Gofundme sollen die Familie finanziell unterstützen – unter anderem für die Beerdigung, juristische Schritte und psychologische Hilfe.















