Protest gegen neue Regeln: Journalisten verlassen Pentagon
Das Verteidigungsministerium in den USA hat akkreditierten Journalisten strenge Regeln auferlegt. Diese verlassen aus Protest das Pentagon.

Das Wichtigste in Kürze
- Das US-Verteidigungsministerium hat neue Regeln für Journalisten erlassen.
- Diese stehen in der Kritik, die Journalisten weigern sich, sie zu unterzeichnen.
- Aus Protest haben sie das Pentagon verlassen. Selbst Fox News trägt den Protest mit.
Aus Protest gegen neue Regeln hat das Pressekorps des US-Verteidigungsministeriums fast vollständig das Pentagon verlassen. Hintergrund ist die Einführung eines 21-seitigen Regelkatalogs.
Das berichten US-Medien übereinstimmend. Lediglich Journalisten des regierungsfreundlichen Senders One America News seien bereit gewesen, die neuen Regeln zu akzeptieren. Sie haben weiterhin Zugang zu Arbeitsplätzen im Ministerium, berichten US-Medien.
Selbst Fox News, für den Pentagonchef Pete Hegseth früher tätig war, weigerte sich, die neuen Regeln zu unterzeichnen.
Verteidigungsministerium soll «Kriegsministerium» heissen
Kritik gibt es vor allem daran, dass die Akkreditierung entzogen werden kann. Dies, wenn Journalisten ohne Genehmigung des Pentagons Informationen veröffentlichen, selbst wenn diese nicht geheim sind.
Auch die Tatsache, dass die US-Regierung das Verteidigungsministerium neu als «Kriegsministerium» benannt haben will, brachte Kritik ein.
Mitglieder des Pentagon-Pressekorps hätten sich bis Dienstag um 17.00 Uhr Ortszeit (23.00 Uhr MESZ) per Unterschrift zur Einhaltung verpflichten müssen.
Nach Verstreichen der Frist mussten die Berichterstatter binnen 24 Stunden ihren Akkreditierungsausweis abgeben und ihren Platz räumen.
Pentagon schränkt «die Fähigkeit von Journalisten ein»
Die grossen Nachrichtensender CBS, ABC, CNN und NBC haben sich ebenfalls geweigert, die Vorgaben des Verteidigungsministeriums zu akzeptieren.
Die neuen Anforderungen des Pentagons schränkten «die Fähigkeit von Journalisten ein». Dies in Bezug auf die Berichterstattung zur nationalen Sicherhei kritisierten die Sender in einer gemeinsamen Mitteilung mit Fox News.