Die Trucker-Proteste in Ottawa machen Anwohnenden nach wie vor zu schaffen. Jetzt droht Teilnehmenden die Verhaftung.
Demonstranten mit Kanada-Flagge in Ottawa
Demonstranten mit Kanada-Flagge in Ottawa - AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Protest-Konvois in Ottawa dauern seit rund drei Wochen an.
  • Nun fährt der Premierminister Kanadas schwere Geschütze auf.
  • Wer an den Protesten teilnimmt, kann künftig verhaftet werden.

Die Polizei von Ottawa hat den seit rund drei Wochen in der kanadischen Hauptstadt demonstrierenden Lkw-Fahrern mit Festnahmen gedroht.

«Wer Fahrspuren blockiert oder anderen dabei hilft, begeht eine Straftat und kann festgenommen werden», hiess es auf Flugblättern, die Beamte am Mittwoch unter den Truckern verteilten. Die Innenstadt von Ottawa wird noch immer von hunderten Lkws blockiert. Mit der Aktion wenden sich die Lkw-Fahrer gegen die Corona-Politik von Premierminister Justin Trudeau.

Trudeau: «Zeit für ein Ende»

Trudeau bekräftigte am Mittwoch vor Journalisten, dass seine Regierung «keine Gewalt» gegen die Demonstranten anwenden werde. Der Polizei seien aber «mehr Werkzeuge» an die Hand gegeben worden. Es sei nun «Zeit für ein Ende» der Proteste.

Der Premierminister hatte sich am Montag auf Notstandsbefugnisse berufen, um gegen die Protestkonvois vorzugehen. Die Behörden erhalten damit mehr rechtliche Möglichkeiten, um Demonstranten zu verhaften, ihre Lastwagen zu beschlagnahmen und die Finanzierung der Proteste zu unterbinden.

Ottawa Protest
Ein Demonstrant schwenkt bei einem Protest gegen die Corona-Massnahmen in Ottawa eine kanadische Flagge. - DPA

Die Aktionen der Lkw-Fahrer hatten aus Protest gegen die Impfpflicht bei Grenzübertritten begonnen, die Mitte Januar von Kanada und den USA eingeführt worden war. Inzwischen richten sich die Demonstrationen allgemein gegen die Corona-Regeln und die Regierung von Premierminister Trudeau. Die Proteste haben weltweit Nachahmer gefunden, unter anderem in Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Israel und Neuseeland.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Justin TrudeauRegierungProtestGewaltCoronavirus