Die Ukraine hat Berichte über erneute russische Truppenbewegungen nahe ihrer Grenze dementiert.
Russisches Manöver nahe der Ukraine im April
Russisches Manöver nahe der Ukraine im April - Russian Defence Ministry/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Reaktion auf entsprechenden US-Bericht.
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Es sei «keine zusätzliche Stationierung» russischer Truppen nahe der Grenze beobachtet worden, teilte das ukrainische Verteidigungsministerium mit. Der Kreml erklärte am Dienstag zu einem entsprechenden Bericht der «Washington Post» und im Internet verbreiteten Videos, es sollte keine «Zeit verschwendet» werden für «minderwertige» Behauptungen.

Die «Washington Post» hatte berichtet, US-Regierungsvertreter seien beunruhigt über Bewegungen russischer Militäreinheiten nahe der Grenze zur Ukraine. Im Internet verbreitete Videos zeigten Militär-Züge und mit Panzern und Raketen beladene Lkw-Konvois im Südwesten Russlands.

Pentagon-Sprecher John Kirby sagte dazu, das US-Verteidigungsministerium gehe den Berichten nach. Das Pentagon verfolge die Entwicklungen in der Region aufmerksam. «Wir kennen öffentliche Berichte über ungewöhnliche russische Militäraktivitäten nahe der Ukraine», sagte Kirby. Washington stehe zu dem Thema mit seinen Verbündeten und Partnern im Kontakt.

Das ukrainische Verteidigungsministerium erklärte am späten Montagabend, die veröffentlichten Videos könnten «Gegenstand spezieller informationeller und psychologischer Aktionen» sein. Sie zeigten die geplante Truppenbewegung nach einer russischen Militärübung.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beriet nach eigenen Angaben am Rande des UN-Klimagipfels in Glasgow mit US-Präsident Joe Biden über die jüngsten Entwicklungen. «Die USA unterstützen weiterhin die territoriale Integrität und Reformen der Ukraine», erklärte Selenskyj am Dienstag auf Twitter.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dementierte mutmassliche Truppenbewegungen nicht explizit: «Die Bewegung unserer militärischen Ausrüstung und Einheiten ist ausschliesslich unsere Sache.» Russland habe zudem «nie jemanden bedroht». Er kritisierte zugleich «expansionistische und aggressive» Tendenzen rund um russisches Gebiet, «insbesondere durch die Nato».

Im März hatte Russland in einem massiven Truppenaufmarsch tausende Soldaten, schwere Militärausrüstung, Marineschiffe und Luftwaffenflugzeuge nahe der ukrainischen Grenze und auf der von Russland annektierten Krim-Halbinsel zusammengezogen. Die massiven Truppenbewegungen nährten Befürchtungen, dass es zu einem russischen Einmarsch in die Ukraine kommen könnte. Nach Wochen erklärte Moskau das angebliche Manöver schliesslich für beendet und zog seine Soldaten wieder ab.

Die ukrainische Armee kämpft seit 2014 gegen pro-russische Separatisten im Osten des Landes. Der Westen wirft Russland vor, die Separatisten zu unterstützen, was die Regierung in Moskau bestreitet.

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