Panama hat Angst vor einer für Sonntag geplanten Veröffentlichung eines internationalen Journalistenverbundes zur weltweiten Steuervermeidung.
Kanzlei Mossack Fonseca stand im Zentrum der Panama Papers
Kanzlei Mossack Fonseca stand im Zentrum der Panama Papers - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Internationale Journalisten-Gruppe plant Veröffentlichung am Sonntag.

«Der Schaden könnte nicht zu verwinden sein», heisst es in einem Schreiben der panamaischen Regierung an das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ), das Medien in Panama veröffentlichten. Die Organisation hatte auf Twitter für Sonntag (18.30 Uhr MESZ) seine «bisher umfangreichste Enthüllung von Finanzgeheimnissen» angekündigt.

Nach Angaben des Journlisten-Konsortiums basieren die sogenannten Pandora Papers auf 11,9 Millionen geleakten Dokumenten, «die jeden Winkel der Welt abdecken». 600 Reporter in 117 Ländern haben demnach bei der Auswertung mitgearbeitet.

Die Regierung in Panama-Stadt befürchtet offenbar, das Land könnte erneut im Zentrum eines daraus entstehenden Finanzskandals stehen wie nach der Veröffentlichung der Panama Papers 2016. Damals hatte ein anonymer Whistleblower der «Süddeutschen Zeitung» mehr als elf Millionen interne Dokumente der panamaischen Kanzlei Mossack Fonseca zugespielt. Eine Auswertung in Zusammenarbeit mit dem ICIJ enthüllte ein ausgeklügeltes System zur globalen Steuervermeidung.

Nach der Veröffentlichung mussten etliche Politiker - darunter der damalige isländische Regierungschef Sigmundur Gunnlaugsson und der pakistanische Premier Nawaz Sharif - von ihren Ämtern zurücktreten. Weltweit wurden tausende Ermittlungsverfahren eingeleitet. Das internationale Ansehen Panamas litt darunter erheblich.

Die Regierung warnte nun, dass «jede Veröffentlichung», die «eine falsche Wahrnehmung» des Landes als mögliche Steueroase verstärke, «verheerende Folgen für Panama und seine Bevölkerung haben wird». Das Schreiben verweist auf verschiedene Gesetzesreformen in Panama seit 2016, etwa um die Bankenkontrollen zu verstärken und Steuerhinterziehung härter zu bestrafen. Das Panama von 2016 «ist nicht mit dem Panama von heute zu vergleichen», erklärte die Regierung.

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