Barack Obama hält nicht viel vom politischen Erbe Donald Trumps. Sein Wahlsieg hätte Ursachen in teils jahrhundertealten Konflikten in den USA.
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Der ehemalige Präsident Barack Obama hebt den Daumen nach der 59. Amtseinführung im US-Kapitol in Washington. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Barack Obama hält nicht viel vom politischen Erbe von Donald Trump.
  • Seine Bedeutung würde überschätzt werden, meinte er.
  • Biden könne schnell wieder an den Kurs der Obama-Regierung knüpfen.

Der frühere US-Präsident Barack Obama hält nicht viel vom politischen Erbe Donald Trumps. Die Bedeutung seines Nachfolgers werde überschätzt, sagte der 59-Jährige in einem am Sonntag veröffentlichten Interview des ZDF-«heute-journals».

So habe Trump etwa nicht wie angekündigt den von den Demokraten eingeführten besseren Zugang zu einer Krankenversicherung zerstören können. Und auch in der Klimaschutzpolitik könne die neue Regierung unter Joe Biden schnell an den früheren Kurs anknüpfen. Zum Beispiel wieder dem Klimaabkommen von Paris beitreten.

Trumps Wahlsieg 2016 habe seine Ursache einerseits in teils jahrhundertealten gesellschaftlichen Konflikten in den USA. Andererseits in der Finanzkrise 2008/09, sagte Obama. Die damaligen wirtschaftlichen Verwerfungen hätten Instabilität und Sorgen befördert. Viele Menschen hätten Angst bekommen, es könne für sie persönlich Rückschläge geben.

Obama: Politik verlasse sich auf starke Männer

In dieser Situation sei es sehr oft so, dass die Politik sich auf starke Männer, auf Macht verlasse. Dazu seien rechtsorientierte soziale Medien gekommen, in Kombination mit Fernsehsendern wie Fox News.

Diese fütterten Menschen mit Informationen «völlig losgelöst von der Wirklichkeit», kritisierte er. «Menschen werden mit Lügen, Verzerrungen, Verschwörungstheorien gefüttert und Politiker nutzen dies um ihres Vorteils willen aus. Nach einer gewissen Zeit könnte das Vertrauen wegbrechen und das Ganze könnte in Tragödien münden. So wie die, die wir hier im Kapitol gesehen haben.»

Am 6. Januar hatte ein Mob aus Hunderten Trump-Anhängern in einer beispiellosen Gewalteskalation das Kapitol in der US-Hauptstadt gestürmt. Trump hatte sie bei einer Grosskundgebung angestachelt. Es gab mehrere Todesopfer.

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