Die OAS verurteilt die Erstürmung der mexikanischen Botschaft in Ecuador.
Jorge Glas
Jorge Glas (r), Ex-Vizepräsident von Ecuador, bei einer Anhörung vor dem Obersten Gerichtshof in Quito. (Archivbild) - Dolores Ochoa/AP/dpa

Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat die Erstürmung der mexikanischen Botschaft in Quito durch die ecuadorianische Polizei verurteilt. Alle Länder müssten das Prinzip der Unverletzlichkeit diplomatischer Vertretungen respektieren, hiess es in einer am Mittwoch verabschiedeten Resolution des Ständigen Rates der OAS. Der Staatenbund betonte allerdings auch, dass entsandte Diplomaten sich an die Gesetze zu halten hätten und sich nicht in die inneren Angelegenheiten der Empfängerstaaten einmischen sollten.

Die OAS rief Mexiko und Ecuador dazu auf, den Dialog aufzunehmen und den Konflikt beizulegen.

Am vergangenen Freitag waren Polizisten gewaltsam in die mexikanische Botschaft in Quito eingedrungen und hatten dort den früheren ecuadorianischen Vizepräsidenten Jorge Glas festgenommen. Glas war 2017 wegen Korruption zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt und vor zwei Jahren vorzeitig freigelassen worden.

Glas flüchtete aus Angst vor erneuter Verhaftung

Weil er zuletzt offenbar eine erneute Verhaftung fürchtete, floh er im Dezember in die mexikanische Botschaft in Quito und bat dort um Asyl.

Zahlreiche Länder und Organisationen verurteilten den Zugriff der ecuadorianischen Polizei in Mexikos Botschaft als eine klare Verletzung der Wiener Konvention über diplomatische Beziehungen. Darin wird die Unverletzlichkeit von Botschaftsgebäuden garantiert.

Mexiko brach als Reaktion die diplomatischen Beziehungen zu Ecuador ab und kündigte eine Klage vor dem Internationalen Gerichtshof an.

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