Nach Trump-Plänen: Die Geschichte von Alcatraz kurz erklärt
US-Präsident Donald Trump möchte Alcatraz wieder eröffnen, um für mehr Sicherheit im Land zu sorgen. Doch was machte das Gefängnis so legendär?

US-Präsident Donald Trump hat überraschend angekündigt, das legendäre Gefängnis Alcatraz wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Die berühmte Anlage auf der Insel vor San Francisco soll nicht nur modernisiert, sondern auch erheblich vergrössert werden.
Künftig sollen «Amerikas gefährlichste und gewalttätigste Kriminelle» hier untergebracht werden, zitiert «N-TV» Trump. Trump begründet seinen Schritt mit dem Wunsch nach mehr Sicherheit und Recht und Ordnung in den USA.

Er sieht Alcatraz als Symbol für einen kompromisslosen Umgang mit Schwerverbrechern. Die Pläne stossen jedoch auf Kritik, weil Alcatraz längst als Museum und Nationalpark etabliert ist.
Alcatraz: Von der Festung zum Mythos
Alcatraz begann seine Geschichte als militärische Festung und wurde ab 1861 als Gefängnis für Kriegsgefangene genutzt. Erst ab 1934 wurde die Insel zum berüchtigten Bundesgefängnis, das als ausbruchssicher galt.

Die Insassen lebten unter extrem strengen Bedingungen: Kleine Zellen, eisige Stille und ständige Überwachung prägten den Alltag.
1963 wurde das Gefängnis wegen zu hoher Betriebskosten geschlossen. Seitdem ist Alcatraz eine beliebte Touristenattraktion, die jährlich Tausende Besucher anzieht.
Legendäre Insassen und Fluchtversuche
In den knapp 30 Jahren als Hochsicherheitsgefängnis waren rund 1'500 Häftlinge untergebracht, darunter der Gangsterboss Al Capone. Die Insel war berüchtigt für ihre strikten Sicherheitsvorkehrungen, dennoch gab es 14 dokumentierte Fluchtversuche mit insgesamt 36 beteiligten Häftlingen.
Der spektakulärste Ausbruch gelang 1962 Frank Morris und den Brüdern Anglin. Sie verschwanden mit einem selbstgebauten Floss aus Regenmänteln – ihr Schicksal bleibt bis heute ungeklärt.

Diese Fluchtversuche trugen massgeblich zum Mythos Alcatraz bei und beflügeln bis heute die Fantasie von Forschern, Filmemachern und Touristen.
Zwischen Legende und Realität
Die Insel steht laut «Tagesspiegel» für Geschichten von Verzweiflung, Mut und Unbeugsamkeit. Alcatraz ist heute ein Ort der Erinnerung und der Auseinandersetzung mit der amerikanischen Justizgeschichte.
Die aktuellen Pläne von Trump zur Wiedereröffnung werfen Fragen auf, wie mit diesem historischen Erbe umgegangen werden soll. Kann die Insel erneut zum Symbol harter Strafjustiz werden?