Die Corona-Impfung von Moderna hat bei einigen Menschen in den USA eine ungewöhnliche dermatologische Reaktion ausgelöst.
Lonza Group
Bei der Lonza Group in Visp VS werden Dosen des Moderna-Impfstoffs gegen das Coronavirus hergestellt. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Ärzte melden bei einigen Patienten Hautausschläge nach der Moderna-Impfung.
  • Die ungewöhnliche dermatologische Reaktion trat teilweise bis zu 11 Tage später auf.

Die Moderna-Impfung, mit dem auch in der Schweiz gegen das Coronavirus geimpft wird, sorgt offenbar bei einem kleinen Prozentsatz von Menschen zu Hautentzündungen und Hautausschlägen an der Injektionsstelle. Und das bis zu elf Tage nach der Impfung.

Eine Gruppe von elf Ärzte in den USA hat einen Artikel für das renommierte «Journal of England Journal of Medicine» verfasst, in dem die ungewöhnliche dermatologische Reaktion auf die Impfung beschrieben wird.

Sie berichten laut «Daily Mail» über mindestens 12 Fälle von Patienten mit grossen, roten Hautflecken, die erhöht, juckend oder auch schmerzhaft sein können. Alle Patienten konnten gemäss den Ärzten im Schnitt innerhalb von sechs Tagen erfolgreich behandelt werden.

Die 12 Patienten seien ermutigt worden, auch ihre zweite Impfdosis zu empfangen und so ihre Immunisierung gegen Covid-19 abzuschliessen. Drei Patienten zeigten nach ihrer zweiten Dosis die gleiche Reaktion, währen drei weitere eine Reaktion von geringerem Schweregrad zeigte. Sechs Patienten zeigten demnach keine Nebenwirkungen nach der zweiten Impfdosis.

«Hautausschlag sollte nicht vor zweiter Impfung hindern»

«Egal, ob sie einen Hautausschlag direkt nach der Impfung oder auch Tage später erleiden, keine der Nebenwirkungen sollte sie daran hindern, die zweite Impfdosis zu erhalten», schrieb Dr. Kimberly Blumenthal, Hauptautorin des Schreibens und Mitarbeiterin des Massachusetts General Hospital (MGH).

Das unmittelbare Ziel der Ärzte sei es, ihre Kollegen und andere Leistungserbringer auf diese mögliche verzögerte Reaktion aufmerksam zu machen. «Damit sie nicht alarmiert, sondern gut informiert und in der Lage sind, ihre Patienten entsprechend zu beraten.»

Die Experten glauben demnach, dass die Hautausschläge durch eine verzögerte allergische Immunantwort verursacht werden. Eine solche tritt häufig bei Nebenwirkungen von Arzneimitteln auf.

Nicht nur bei Corona: «Hautreaktionen für Impfstoffe typisch»

Dr. Esther Freeman, die ebenfalls an dem Brief beteiligt war und als Direktorin für globale Gesundheitsdermatologie beim MGH amtet, erklärte: «Wir glauben, dass es bei den meisten Betroffenen, mit dem körpereigenen Immunsystem zusammenhängt.»

Dr. Adil Sheraz, beratender Dermatologe und Sprecher der britischen Haut-Stiftung sagte gegenüber der «Daily Mail», dass es keinen Grund zur Sorge gebe. «Unerwünschte Hautreaktionen sind für eine Vielzahl von Impfstoffen typisch.»

Für die Studie untersuchten die Ärzte insgesamt 30'420 Personen. Die betroffenen 12 Personen, zeigten eine Reaktion irgendwo zwischen dem vierten und dem elften Tag nach der ersten Dosis des Moderna-Impfstoffs.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

CoronavirusStudie