«May December» zwischen den Kritiken

Marie Augustin
Marie Augustin

USA,

Von hoch gelobt bis tief gefallen – «May December» erlebt die verschiedensten Kritiken. Eins ist dem Film jedenfalls sicher: Aufmerksamkeit.

may december natalie portman
Natalie Portman und Charles Melton beim Cannes Film Festival. Die beiden spielen gemeinsam in «May December». - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Natalie Portman, Charles Melton und Julianne Moore spielen in «May December».
  • Der Film basiert lose auf einer wahren Geschichte.
  • Dabei geht eine Lehrerin eine Beziehung zu einem Minderjährigen ein.

«May-December» steht im englischen Raum für eine Beziehung zwischen Partnern mit grossem Altersunterschied. So war es auch bei der verstorbenen Lehrerin Mary Kay Letourneau aus Washington State: Diese ging eine Beziehung mit einem 12-jährigen Schüler ein.

Der Film «May December» basiert lose auf der reellen Skandal-Beziehung, wie die «Neue Zürcher Zeitung» erläutert. Dabei verkörpert Julianne Moore die Rolle der 36-Jährigen Gracie. Mit dem 13-jährigen Schüler Joe (Charles Melton) lässt sie sich auf eine Beziehung ein. Infolge landet sie wegen «Unzucht mit Minderjährigen» vorerst hinter Gittern.

«May December»: Der Film im Film

Später besteht die Beziehung fort, die beiden führen mit ihren drei Kindern ein scheinbar glückliches Leben. Doch dann taucht Elisabeth (Natalie Portman) auf, die Gracie in einem Film spielen soll: Dieser soll die Skandal-Geschichte des Paares erzählen. Dabei wird immer mehr deutlich, dass Joes und Gracies Leben nicht so idyllisch ist wie vorgegeben.

Um ihre Rolle perfekt zu spielen, studiert Elisabeth Gracie aufs Genaueste. Mehr noch: Sie scheint wie Gracie sein zu wollen. Der Film wandelt sich zu einem Psychothriller – durchzogen von einer gewissen Komik.

may december
Elisabeth will in «May December» alles über Gracie wissen - sogar, wie sie sich schminkt. - keystone

Während der «SRF» den Film als «durchaus Oscar-würdig» bezeichnet, hagelt es bei der «NZZ» Kritik: Die Balance zwischen Thriller und Kitsch scheitere, sobald das jeweils andere zutage komme. Einig sind sich die Kritiken jedoch darin, dass Regisseur Todd Haynes sich mit «May December» an ein gewaltiges Thema heranwagt.

Die Suche nach dem Trauma

Die «NZZ» bezeichnet die Kinobesucher gar als «Teil eines widerwärtigen Spiels, dessen Opfer letztlich Joe ist»: Denn der sexuelle Missbrauch eines Minderjährigen sei das offensichtliche Schmerz-Thema, welches auf der Suche nach anderen Traumata ignoriert werde.

Der SRF zitiert die Meinung einer Berufskollegin: «Der Film ist so creepy, dass es komisch ist, ihn gut zu finden.»

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