Herman Andaya, Katastrophenschutzchef von Maui, tritt per sofort zurück. Seine Behörde war nach den verheerenden Bränden in Kritik geraten.
Nach den Waldbränden in Hawaii
Herman Andaya (M), bisher Leiter der Katastrophenbehörde auf Maui, ist von seinem Amt zurückgetreten. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den verheerenden Bränden auf Hawaii kamen mindestens 111 Menschen ums Leben.
  • Die Katastrophenschutzbehörde wird kritisiert, da kein Sirenenalarm ausgelöst worden war.
  • Nun ist deren Chef «aus gesundheitlichen Gründen» zurückgetreten.

Katastrophenschutzchef Herman Andaya habe «seinen sofortigen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen eingereicht». Das teilten die Behörden auf Maui am Donnerstag (Ortszeit) mit.

Bei den Bränden auf Maui und der Insel Hawaii waren mindestens 111 Menschen ums Leben gekommen. Die tatsächliche Opferzahl dürfte nach Einschätzung der Behörden noch weit höher sein. Die Katastrophenschutzbehörde ist wegen ihres Umgangs mit dem Unglück in die Kritik geraten. Unter anderem, weil kein Sirenenalarm ausgelöst worden war.

Hawaii Fires
Eine Gesamtansicht zeigt die Folgen eines Waldbrandes in Lahaina, Hawaii, am Donnerstag, 17. August 2023.
Lahaina Wildfire Aftermath
Mindestens 111 Menschen kamen bei den Bränden auf Hawaii ums Leben.
Hawaii Fires
Die Katastrophenschutzbehörde von Maui steht in der Kritik, weil das Sirenenalarm-System nicht benutzt wurde.
Hawaii Fires
Laut dem zurücktretenden Chef sei die vor allem da, um vor Tsunamis zu warnen. (Symbolbild)
Lahaina Wildfire claimed more than 100 lives
Die Sirenen hätten dazu geführt, dass die Menschen in die Höhe geflüchtet wären – und damit direkt zu den Waldbränden. (Symbolbild)

Katastrophenschutzchef Andaya hatte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz gesagt, die Sirenen auf Maui würden vor allem zur Tsunami-Warnung genutzt. Die Bevölkerung sei «darauf trainiert», bei Alarm einen höher gelegenen Ort aufzusuchen. So wäre sie in die Berge und damit in das Feuer geflüchtet, erläuterte er.

Bereut den Verzicht auf Sirenenalarm nicht

Zudem hätten viele Menschen einen Sirenenalarm vermutlich ohnehin nicht hören können. Dies, weil der Wind an dem Tag so laut gewesen sei. Auf die Frage, ob er den Verzicht auf Sirenenalarm bereue, sagte er: «Das tue ich nicht.»

Bei dem Waldbrand in der vergangenen Woche auf Maui war die historische Stadt Lahaina fast vollständig niedergebrannt. Überlebende kritisieren, dass es keinerlei offizielle Warnung wegen des Feuers gab.

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Auch an der Versorgung von Überlebenden und der Geschwindigkeit der Leichenbergung durch die Behörden gibt es Kritik. Hawaiis Generalstaatsanwältin Anne Lopez kündigte am Donnerstag die Einsetzung einer unabhängigen Ermittlungskommission ein.

Diese soll den Umgang der Behörden mit der Katastrophe untersuchen. US-Präsident Joe Biden will am kommenden Montag nach Hawaii reisen und über nächste Schritte für einen Wiederaufbau beraten.

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