Nach dem Datenskandal um Cambridge Analytica ist Facebook-Chef Mark Zuckerberg auf einer wochenlangen Entschuldigungstour. In den nächsten Tagen steht er im US-Kongress Rede und Antwort. Facebook droht in den USA eine schärfere Regulierung seines Geschäfts.
Facebook-CEO Mark Zuckerberg verdient auf dem Blatt nur einen Dollar.
Facebook-CEO Mark Zuckerberg verdient auf dem Blatt nur einen Dollar. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mark Zuckerberg muss am Dienstag und am Mittwoch vor dem US-Kongress aussagen.
  • Inhalt der Befragung wird der Daten Skandal rund um Cambridge-Analytica sein.

Im Facebook-Datenskandal stellt sich Gründer und Chef Mark Zuckerberg am Dienstag und Mittwoch Fragen im US-Kongress. Zunächst ist er als Zeuge bei einer gemeinsamen Sitzung des Rechts- und des Handelsausschusses im Senat geladen (ab 20.15 Uhr MESZ am Dienstag).

Am Mittwoch steht eine weitere Befragung im Ausschuss für Energie und Handel des US-Abgeordnetenhauses an (ab 16.00 MESZ). Zuckerberg kann sich auf harte Fragen einstellen: Mehrere Senatoren und Abgeordnete kündigten in den vergangenen Tagen bereits an, dass sie den Facebook-Chef hart rannehmen wollen.

Bei dem Datenskandal hatte der Entwickler einer Umfrage-App vor über vier Jahren Informationen von Nutzern unrechtmässig an die Analyse-Firma Cambridge Analytica weitergereicht, die später unter anderem für das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump gearbeitet hatte. Dabei ging es nicht nur um die Daten der Umfrage-Teilnehmer, sondern auch um die ihrer Facebook-Freunde.

Zuckerberg bemüht sich

Zuckerberg gibt sich bereits seit Tagen Mühe, die Situation zu entschärfen. In Blogeinträgen und einer einstündigen Telefonkonferenz mit Journalisten räumte er Fehler ein und versprach schärferen Datenschutz für die Zukunft. Zudem reduzierte Facebook bereits den Zugriff von App-Entwicklern auf Nutzerinformationen deutlich und ergriff Massnahmen für mehr Transparenz bei Anzeigen mit politischen Themen und Wahlwerbung.

Für Facebook könnten Zuckerbergs Auftritte im Kongress schicksalhaft werden: Das Online-Netzwerk sieht sich der Bedrohung einer schärferen Regulierung ausgesetzt, die sein Geschäftsmodell beeinflussen könnte. Nach Informationen der «New York Times» und des «Wall Street Journal» wurde Zuckerberg zuletzt von einem Expertenteam auf die Befragungen vorbereitet.

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