Lula da Silva, der gewählte Präsident von Brasilien, will die Klimakonferenz 2025 nach Brasilien holen.
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Lula da Silva trifft Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Lula da Silva plädiert dafür die UN-Klimakonferenz 2025 in Brasilien abzuhalten.
  • Der gewählte Präsident besucht aktuell die COP27 Klimakonferenz.

Der gewählte brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva will ein Zeichen für den Klimaschutz setzten. Lula kündigt an, dass er die UN-Klimakonferenz 2025 in die Amazonas-Region holen. Jedenfalls kündet er dies an einem Auftritt auf der UN-Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich an. «Wir werden einen sehr starken Kampf gegen die illegale Entwaldung führen», erklärte er weiter.

Lula hat sich bereits wiederholt für einen besseren Schutz des dortigen Regenwaldes ausgesprochen. Die Entwaldung am Amazonas hat unter dem noch amtierenden Präsidenten Jair Bolsonaro dramatisch zugenommen. Daher erklärt Lula, er werde mit UN-Generalsekretär António Guterres sprechen und «beantragen, dass die COP 2025 in Brasilien abgehalten wird». In Brasilien wiederum müsse die Konferenz «in der Amazonas-Region stattfinden».

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Brasiliens gewählter Präsident Lula da Silva an der COP27 Klimakonferenz bei einem Treffen mit Jugendaktivisten - keystone

Mit seinem Besuch in Scharm el-Scheich will Lula noch vor seinem Amtsantritt zum Jahreswechsel ein Zeichen für mehr Klimaschutz setzen. «Brasilien ist zurück in der Welt, um über die Klimafrage zu sprechen», schrieb er auf Twitter.

Eigenes Ministerium für indigene Bevölkerung

Bei einem ersten Auftritt am Amazonas-Pavillon auf der Klimakonferenz wurde er von hunderten Menschen begeistert begrüsst. Lula da Silva kündigte dort auch an, er wolle ein eigenes Ministerium für die indigene Bevölkerung in Brasilien einrichten. Die meisten dieser Menschen leben im Amazonas-Becken.

Bereits unmittelbar nach seiner Ankunft führte Lula Gespräche mit dem US-Klimabeauftragten John Kerry und Chinas Beauftragtem Xie Zenhua. Kerry sagte, die USA würden gemeinsam mit weiteren Staaten den Schutz des Regenwaldes am Amazonas unterstützen. Er sei dafür «richtig ermutigt» nach der Unterredung mit Lula. Dieser wollte am Nachmittag auf der Klimakonferenz eine Rede halten.

scharm el-scheich klimakonferenz
An der COP 27 wurde vor allem geredet, findet Andreas Missbach. - AFP/Archiv

«Mit Präsident Lula hat Brasilien jetzt die Chance, wegzukommen von einer Wirtschaft, die auf Waldzerstörung basiert.», Dies sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) in Scharm el-Scheich. «Lula da Silva weiss genau, dass der Regenwald der Wirtschaft deutlich mehr einbringt als seine Abholzung», fügte sie hinzu.

Lula da Silva kann Brasilien in eine nachhaltige Landwirtschaft führen

Schulze äusserte sich zudem überzeugt: Brasilien könne «ein Powerhouse für nachhaltige Landwirtschaft und eine der führenden Nationen der neuen grünen Wasserstoffwirtschaft werden». Damit könne es dem Land gelingen, auch in klassischen Industriezweigen «voranzugehen in Richtung Klimaneutralität».

Schulze sprach sich dafür aus, «mit der neuen brasilianischen Regierung über den Energiesektor hinaus über eine Partnerschaft zu sprechen. Das könnte den sozial-ökologischen Umbau der Volkswirtschaft insgesamt angehen».

Es gebe jetzt die Chance, «gemeinsam einen grossen Entwicklungssprung zu unterstützen, der mehr Wohlstand für alle organisiert. Dabei soll auch die Gesellschaft wieder zusammenführt und das Klima entlastet werden ». Die Ministerin kündigte an, bald zu solchen Gesprächen einzuladen.

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