Die umstrittene Polizeieinheit Esmad in Kolumbien geriet wegen ihres harten Vorgehens bei Demos in Kritik. Nun wird sie aufgelöst.
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Ein Polizei-Einsatz bei einer Demonstration in Bogotá. (Symbolbild) - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Polizeieinheit Esmad in Kolumbien war höchst umstritten.
  • Aufgrund ihres harten Vorgehens bei Protesten geriet sie in Kritik.
  • Nun wird künftig eine andere Einheit zum Einsatz kommen.

Nach zahlreichen Menschenrechtsverletzungen wird die umstrittene Polizeieinheit Esmad in Kolumbien aufgelöst. Künftig soll eine neue Spezialeinheit mit dem Namen Einheit für Dialog und Begleitung von Demonstrationen gegen gewalttätige Proteste vorgehen, wie Polizeichef Henry Sanabria am Dienstag im Fernsehsender Caracol sagte.

Diese Einheit werde nur im Extremfall zum Einsatz kommen. Zunächst sollten bei Demonstrationen künftig leichter bewaffnete Polizeieinheiten für Ordnung sorgen.

Die ganz in schwarz gekleideten und schwer bewaffneten Beamten der Esmad waren zuletzt immer wieder wegen ihres harten Vorgehens bei Demonstrationen in die Kritik geraten. Der neue Präsident Gustavo Petro hatte bereits im Wahlkampf eine Reform der Spezialeinheit angekündigt.

Bei heftigen Protesten gegen Gesundheits- und Steuerreformen waren im vergangenen Jahr mindestens 28 Menschen von Sicherheitskräften getötet worden, wie das UN-Menschenrechtskommissariat mitteilte. Zehn der Opfer gingen auf das Konto der Esmad. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International erlitten zudem über 100 Demonstranten bei Esmad-Einsätzen zum Teil heftige Augenverletzungen.

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