Wie eng waren Jeffrey Epstein und Bill Clinton wirklich befreundet? Ein Bild, das in Epsteins Haus in Manhattan gehangen sein soll, wirft neue Fragen auf.
Jeffrey Epstein Bill Clinton
Jeffrey Epstein hatte dieses Bild von Bill Clinton in seinem Haus in Manhattan hängen. - brooklynartstudiosnyc/ Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jeffrey Epstein hatte ein bizarres Bild von Bill Clinton in seinem Haus hängen.
  • Bei dem Gemälde einer amerikanisch-australischen Künstlerin trägt Clinton Frauenkleider.

Das Bild zeigt Bill Clinton in einem blauen Frauenkleid. Er trägt rote High Heels und posiert im Oval Office des Weissen Hauses suggestiv für die Kamera. Das Ganze erinnert etwas an Monica Lewinsky soll in Jeffrey Epsteins Haus in Manhattan gehangen sein.

Eine Quelle, die anonym bleiben möchte, verriet gegenüber der «Daily Mail», dass das Bild neben der Treppe des Stadthauses an der Upper East Side hing. Dem Bericht zufolge ähnelt das blaue Kleid auffallend einem, dass Hillary Clinton 2009 beim Kennedy Center Honour trug.

Das Originalgemälde heisst «Parsing Bill» und stammt von der australisch-amerikanischen Künstlerin Petrina Ryan-Kleid. Es ist jedoch unklar, ob Epstein das Original gekauft hatte, oder einen Druck anfertigen liess. Ryan-Kleid stellte das Bild für ihre Abschlussausstellung aus, als sie 2012 an der New York Academy of Art abschloss.

Das Foto des Gemäldes in Epsteins-Haus, das der «Daily Mail» vorliegt, wurde im Oktober 2012 gemacht. Die Frau die mit der britischen Zeitung sprach, besuchte Epstein um ihm einen Geschäftsvorschlag zu unterbreiten. Sie sagte, sie sei geschockt gewesen, als sie das Bild durch eine offene Tür entdeckt habe.

Er war ein «gruseliger» Mann

«Es war definitiv Bill Clinton. Es war schockierend, es war definitiv ein Gemälde von ihm. Es war ein sehr provokantes, sexuelles Bild. Er trug Absätze, ein blaues Kleid und seine Hand befand sich in einer seltsamen Position.»

Sie habe sich damals gefragt, warum zum Teufel Epstein ein solches Gemälde besitze. «Ich wusste nicht einmal, dass sich die beiden kennen. Das Foto habe ihr Geschäftspartner geschossen, sie selbst hätte sich nicht getraut. «Da waren überall Kameras», so die Frau.

Weiter gibt die Quelle zu Protokoll, dass sie in ihrem etwa einstündigen Gespräch mit Epstein ein ungutes Gefühl hatte. Sie bezeichnet ihn als einen «gruseligen» Mann. «Für mich sah er aus, wie ein Bösewicht. Ich wusste sofort, dass wir keine Geschäfte mit ihm machen wollen.»

Später hätten sie und ihr Partner im Wartezimmer ein junges Latino-Mädchen gesehen. Es sei ihr seltsam vorgekommen, dass dieses etwa 14-jährige Mädchen dort gewartet habe. «Ich habe damals angenommen, sie sei die Tochter einer Putzhilfe», so die Frau.

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Jeffrey Epstein vor Gericht. - keystone

Bill Clinton war mit Jeffrey Epstein befreundet

Jeffrey Epstein und Bill Clinton waren einst Freunde, das ist bekannt. Clinton hatte den Milliardär zu seiner Zeit ins Weisse Haus eingeladen und war auch mehrfach mit dessen Privatjet geflogen. Nach eigenen Angaben viermal in den Jahren 2002 und 2003.

Mit der Anzahl Reisen nahm es der Ex-Präsident allerdings nicht so genau. Flugprotokolle haben gezeigt, dass er insgesamt mindestens 29 einzelne Flüge unternommen hatte.

Eine der früheren Sexsklaven von Epstein hatte zudem gesagt, sie habe Bill Clinton kurz nach seiner Präsidentschaft auf der «Pädo-Insel» von Epstein gesehen. Diese Aussage machte Virginia Roberts, als sie unter Eid stand.

Jeffrey Epstein
Jeffrey Epsteins Pädo-Insel in der Karibik. Hier sollen viele der Sextreffen stattgefunden haben. - dpa

Seit die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen publik wurden, hatte sich Bill Clinton von dem Financier distanziert. Das Clinton-Büro teilte im vergangenen Monat mit, der Demokrat habe nichts von Epsteins Verbrechen gewusst und sei auch nie auf dessen Insel gewesen.

Der Ex-Präsident gab aber zu, dass er schon im Manhattan-Haus von Epstein zu Besuch war. Stellt sich die Frage, ob er das bizarre Gemälde von sich selbst gesehen hatte.

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Bill Clinton nominierte Ruth Bader Ginsburg 1993. - dpa
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