Amazon-Chef Jeff Bezos hat sich öffentlich gegen Erpressungsversuche gewehrt. Ein Täter scheint nun auch gefunden zu sein.
Enquirer Jeff Bezos
Ein Cover des US-Boulevardblatts «National Enquirer» mit Jeff Bezos. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jeff Bezos, Gründer von Amazon, wurde von einem US-Skandalblatt erpresst.
  • Bezos wehrte sich dagegen und leitete Ermittlungen ein.

Jeff Bezos wird mit Details aus seinem Intimleben erpresst. Und der Bruder der Geliebten steht unter Verdacht, der Schuldige zu sein. Dass er ein Anhänger Donald Trumps ist, macht die Geschichte um den Präsidenten-Kontrahenten Bezos umso spannender.

Michael Sanchez: Trump-Anhänger und Bezos-Hasser?

Nacktfotos und pikante Textnachrichten des Multimilliardärs soll ausgerechnet der Bruder von dessen Geliebter Lauren Sanchez an das Boulevardblatt «National Enquirer» durchgestochen haben. Das berichtete die US-Nachrichtenplattform «The Daily Beast» am Sonntag. Der Verdacht, es handele sich um eine politische motivierte Affäre, ist damit aber nicht ausgeräumt.

Das Newsportal beruft sich auf mehrere Quellen innerhalb des «Enquirer»-Verlags American Media Inc (AMI). Eine weitere Quelle ausserhalb des Verlags habe bestätigt, dass Michael Sanchez als Schuldiger ausgemacht worden sei. Er ist ein bekennender Unterstützer von Donald Trump und steht mehreren Personen aus dem Umfeld des US-Präsidenten nahe.

Erpressung mit «übelsten Methoden»?

Bezos hatte Privatermittler beauftragt, um denjenigen ausfindig zu machen, wer die Nacktfotos und Textnachrichten an den «National Enquirer» weitergegeben hat. Dem Klatschblatt und AMI-Chef David Pecker, einem langjährigen Vertrauten Trumps, warf der Multimilliardär Erpressung mit übelsten Methoden vor.

Der Verlag habe von ihm verlangt, private Ermittlungen zu einer schon publizierten Enthüllungsgeschichte über sein Privatleben zu stoppen. Er sollte zudem erklären, dass diese Veröffentlichung nicht «politisch motiviert oder durch politische Kräfte beeinflusst war». Andernfalls würde neues Material unter der Gürtellinie veröffentlicht.

«Erkundungen in Liebesdingen»

Hintergrund ist die Trennung des «Washington Post»-Besitzers Bezos von seiner Ehefrau MacKenzie und sein Verhältnis mit der früheren TV-Moderatorin Sanchez. Das Paar hatte am 9. Januar bekanntgegeben, sich nach 25 Ehejahren scheiden zu lassen und dabei aussereheliche «Erkundungen in Liebesdingen» angedeutet.

In dem neuerlichen Schlagabtausch beider Seiten geht es um bislang unveröffentlichtes Material. Doch statt zu kapitulieren, drehte Bezos den Spiess am Donnerstag um und stellte offenkundig von AMI-Verantwortlichen verschickte E-Mails ins Netz, um den Verlag in Erklärungsnot zu bringen trotz darin enthaltener Peinlichkeiten für ihn selbst.

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