Isabel Allende: Corona-Krise beschleunigt Kampf gegen Ungleichheit

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USA,

Die Corona-Pandemie beschleunigt aus Sicht der chilenischen Bestseller-Autorin Isabel Allende den Kampf gegen Rassismus, Sexismus und andere Ungerechtigkeiten.

Isabel Allende 2017 bei einer Buchvorstellung in Madrid
Isabel Allende 2017 bei einer Buchvorstellung in Madrid - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Bestseller-Autorin ruft zu Bekämpfung von Rassismus-Ursachen auf.

Die Pandemie «lehrt uns, unsere Prioritäten zu überprüfen, und sie zeigt uns unsere Realität», sagte Allende in einem Interview per Videoschalte mit der Nachrichtenagentur AFP. «Ungleichheit ist die Realität.» Daher machten sich nun «Künstler, Wissenschaftler, all die jungen Leute, viele Frauen» Gedanken, wie eine neue Normalität aussehen müsse.

«Das ist die wichtigste Frage unserer Zeit: dieser Traum von einer anderen Welt», sagte Allende, die in der Nähe der kalifornischen Metropole San Francisco lebt. «Mit diesen brutalen Männern, die die Welt beherrschen, wäre es dann vorbei.»

Statt «Gewalt und Gier» sollten künftig «Solidarität, Mitgefühl und Hoffnung» das Zusammenleben der Menschen bestimmen, forderte die Autorin von Bestsellern wie «Das Geisterhaus», die im November ein feministisches Sachbuch mit dem Titel «What Women Want» (Was Frauen wollen) veröffentlichen will.

Zu den derzeitigen Massenprotesten gegen Rassismus in ihrer Wahlheimat USA sagte die 77-Jährige, diese stünden in einem «direkten Zusammenhang mit dem Thema Armut». Da die Corona-Pandemie eine Weltwirtschaftskrise mit noch mehr Arbeitslosigkeit und Armut verursache, werde es noch mehr Proteste geben - «riesige Proteste».

«Diese Probleme können nicht mit Kugeln oder Tränengas gelöst werden», warnte Allende. «Sie werden nur gelöst werden, indem die zugrunde liegenden Gründe überwunden werden.» Dabei handele es sich um «tief verwurzelte Probleme, die in die Ära der Sklaverei zurückreichen.»

Der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz vor zwei Wochen in Minneapolis hat zu massiven Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA und anderen Ländern weltweit geführt. Auch in mehreren deutschen Städten fanden Demonstrationen statt.

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