2012 geriet Human Rights Watch wegen der Annahme einer Spende eines saudischen Milliardärs in Kritik. Nun wurden neue Details dazu enthüllt.
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Chef der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Kenneth Roth. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Human Rights Watch nahm 2012 eine Spende eines saudischen Milliardärs an.
  • Da die Menschenrechtsorganisation zuvor dessen Firma gerügt hatte, geriet sie in Kritik.
  • Neue Enthüllungen zeigen nun, dass die Spende an fragwürdige Bedingungen geknüpft wurde.

Human Rights Watch (HRW) nahm 2012 eine Spende über 470'000 US-Dollar vom saudischen Milliardär Mohamed Bin Issa Al Jaber entgegen. Und dies nachdem die Menschenrechtsorganisation dessen Baufirma wegen schlechten Arbeitsbedingungen heftig gerügt hatte.

Nun nimmt die Affäre eine neue Wendung: Wie das US-Onlineportal «The Intercept» enthüllt, war das Geld an fragwürdige Bedingungen geknüpft. Es durfte nicht für die Rechte von Homosexuellen im Nahen Osten und Nordafrika eingesetzt werden. In diesen Gebieten ist die gleichgeschlechtliche Liebe fast überall verboten – teilweise droht gar die Todesstrafe. Obwohl dies gegen die Menschenrechte verstösst, akzeptierte HRW die Forderung.

Human Rights Watch zahlte Geld zurück

Die Menschenrechtsorganisation publizierte noch vor der Veröffentlichung der «Intercept»-Recherchen ein Statement. Darin gab sie den Sachverhalt zu: «Die Annahme einer Spende unter einer solchen Bedingung widerspricht allem wofür das HRW-Management zum Schutz der Menschenrechte aller Menschen steht.»

Das Geld sei mittlerweile zurückgezahlt worden. Zudem kündigte HRW eine «umfassende Untersuchung» an.

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