Der Sieg von Joe Bidenermöglicht aus Sicht von Michail Gorbatschow die Rettung des letzten grossen Abrüstungsvertrags zwischen Moskau und Washington.
In Russland gilt Ex-Präsident Gorbatschow vielen als Totengräber der Sowjetunion. Foto: -/kyodo/dpa
In Russland gilt Ex-Präsident Gorbatschow vielen als Totengräber der Sowjetunion. Foto: -/kyodo/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow hofft auf einen Abrüstungsvertrag.
  • Unter Joe Biden sollte dies zwischen Moskau und Washington möglich werden.

Der Sieg von Joe Biden bei der US-Präsidentenwahl ermöglicht aus Sicht von Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow die Rettung des letzten grossen Abrüstungsvertrags zwischen Moskau und Washington.

Biden sei ein aufrichtiger Mensch, der einen vernünftigen Weg gehe, sagte der frühere sowjetische Präsident der Agentur Interfax zufolge am Sonntag. «Jetzt wird es leichter», sagte der 89-Jährige angesichts der bisher kaum erfolgreichen Versuche, den New-Start-Vertrag zur Begrenzung von Atomwaffen zu verlängern.

Joe Biden
US-Präsident Joe Biden. - dpa

Unter US-Präsident Donald Trump hatte Russland zuletzt kaum noch Chancen für das Abkommen gesehen, das Anfang Februar endet. Der New-Start-Vertrag begrenzt die Nukleararsenale beider Länder auf je 800 Trägersysteme und je 1550 einsatzbereite Atomsprengköpfe. «Natürlich werden die Demokraten vorsichtig sein – und wir auch. Aber Vorsicht sollte echten Verhandlungen zwischen zwei Seiten nicht im Wege stehen», meinte Gorbatschow.

Der russische Präsident Wladimir Putin oder auch Aussenminister Sergej Lawrow haben sich bisher nicht zum Sieg Bidens geäussert. Mehrere Aussenpolitiker meinten, dass sich die Beziehungen zwischen Moskau und Washington unter einem Demokraten als Präsidenten eher verschlechtern würden. Zugleich erwarten auch sie in Abrüstungsfragen Fortschritte.

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