Innerhalb des Google-Konzerns wurden Vorfälle sexueller Übergriffe publik. Die Chefetage versprach nun einen Massnahmenplan.
Google Sundar Pichai
Chef von Google, Sundar Pichai, will seinen Mitarbeiter einen Zuschuss fürs Homeoffice auszaheln. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sundair Pichai, Chef von Google, versprach konkrete Massnahmen gegen Übergriffe.
  • Er räumte ein, die «sehr harte Linie» sei bislang nicht richtig umgesetzt worden.

Google-Chef Sundar Pichai hat angesichts weltweiter Proteste von Mitarbeitern gegen sexuelle Übergriffe in dem Unternehmen weitere Massnahmen in Aussicht gestellt. «Es werden konkrete Schritte folgen», sagte Pichai.

«Es hat innerhalb des Unternehmens Verärgerung und Frust gegeben», räumte der Konzernchef am Donnerstagabend laut «New York Times» bei einer von der US-Zeitung organisierten Konferenz ein. Google sei den eigenen, sehr hohen Ansprüchen «eindeutig nicht gerecht geworden». Zwar sei in den vergangenen Jahren eine «sehr harte Linie» gegenüber unangemessenem Verhalten eingeführt worden, sagte Pichai laut «NYT». Das sei aber nicht immer richtig umgesetzt worden.

Arbeitsverweigerung in Zürich

Tausende Google-Mitarbeiter hatten am Donnerstag in einer Reihe von Ländern mit vorübergehenden Arbeitsniederlegungen und Versammlungen gegen sexuelle Übergriffe in dem Unternehmen protestiert. Auch in Zürich legten sie zeitweise die Arbeit nieder. Die Organisatoren warfen der Konzernleitung vor, nicht energisch genug gegen die sexuellen Übergriffe vorzugehen.

Pichai hatte vor einigen Tagen mitgeteilt, dass in den vergangenen zwei Jahren 48 Mitarbeiter wegen Übergriffsvorwürfen entlassen worden seien. Zuvor hatte die «New York Times» mehrere mutmassliche Fälle von sexueller Drangsalierung durch Google-Angestellte enthüllt und dem Onlinegiganten vorgeworfen, solche Vorfälle unter den Teppich zu kehren.

Für besonderes Aufsehen sorgte der Fall von Andy Rubin, dem Schöpfer des Smartphone-Betriebssystems Android. Er hatte Google 2014 verlassen – laut «New York Times» wegen sexuellen Fehlverhaltens. Das Blatt berichtete, dennoch habe das Unternehmen für Rubin ein Abfindungspaket im Wert von 90 Millionen Franken geschnürt. Rubins Sprecher wies die Vorwürfe zurück.

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