Freiheit für Menendez-Brüder? Anhörung kommende Woche

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USA,

35 Jahre nach der Ermordung des Ehepaars Menendez in Beverly Hills hoffen dessen verurteilte Söhne Lyle und Erik auf eine Haftentlassung. Der Richter setzt eine Anhörung für kommende Woche an.

Bezirksstaatsanwalt Nathan Hochman ist gegen die Freilassung der Brüder.
Bezirksstaatsanwalt Nathan Hochman ist gegen die Freilassung der Brüder. - Jae C. Hong/AP/dpa

Die Bemühungen der in den USA wegen Mordes verurteilten Brüder Erik und Lyle Menendez um Freilassung gehen in eine neue Runde. Nach mehreren Aufschüben setzte Richter Michael Jesic nun eine zweitägige Anhörung für die kommende Woche an, in der das Strafmass neu verhandelt werden soll. Ein Disput zwischen der Staatsanwaltschaft und den Verteidigern der Brüder hatte zu Verzögerungen geführt.

Der neue Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, Nathan Hochman, hat sich gegen die Freilassung der Brüder ausgesprochen. Aus seiner Sicht haben sie nie die volle Verantwortung für die Taten übernommen.

Hochman bemühte sich vor Gericht erneut, einen Antrag seines Vorgängers George Gascón zu verwerfen. Gascón hatte sich im vorigen Jahr für eine neue Verurteilung der Brüder mit einem geringeren Strafmass eingesetzt. Richter Jesic lehnte den Antrag von Hochman nun ab und setzte stattdessen die Anhörung für kommende Woche fest.

Jahrzehnte hinter Gitter

Die heute 54 und 57 Jahre alten Brüder Eric und Lyle Menendez sitzen seit 1990 hinter Gittern. Sie waren ein halbes Jahr nach einer schockierenden Gewalttat im schicken Beverly Hills festgenommen worden. Dort hatten die damals 19 und 21 Jahre alten Brüder ihre wohlhabenden Eltern Jose und Kitty Menendez im Wohnzimmer des Elternhauses erschossen.

Vorwürfe von Missbrauch

Anfangs leugneten die Brüder die Tat. Später erklärten sie, sie seien jahrelang von ihren Eltern sexuell, psychisch und körperlich missbraucht worden und hätten aus Angst vor ihnen gehandelt. Im ersten Strafprozess gegen die Millionärssöhne gab es Schilderungen über Missbrauch durch den Vater. Doch am Ende platzte das Verfahren – die Geschworenen konnten sich 1994 nicht einstimmig auf ein Urteil einigen.

In einem zweiten Prozess wurden die Brüder 1996 dann wegen Doppelmordes schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft ohne die Möglichkeit einer Freilassung verurteilt. In diesem Verfahren hatte der zuständige Richter Aussagen über den mutmasslichen sexuellen Missbrauch weitgehend untersagt. Laut der Staatsanwaltschaft töteten die Brüder aus Habgier, um an das Vermögen ihrer Eltern heranzukommen.

Netflix rollt die Story wieder auf

Zwei Netflix-Produktionen haben die Justiz-Saga kürzlich wieder aufgerollt. Damit rückte der Fall erneut ins Rampenlicht. Die Menendez-Brüder sitzen in einem Gefängnis im südkalifornischen San Diego ein. Mehrere Verwandte machen sich für ihre Freilassung stark.

Mögliche Wege in die Freiheit

Bei einer Neuverhandlung über das Strafmass könnte etwa eine gute Führung hinter Gittern berücksichtigt werden. Entscheidet das Gericht zugunsten der Brüder, wäre eine Freilassung auf Bewährung möglich. Zudem könnte der kalifornische Gouverneur Erik und Lyle Menendez begnadigen. Eine Anhörung vor dem Bewährungsausschuss ist für Juni geplant.

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