Fall Epstein: Richter lehnt Veröffentlichung von Maxwell-Akten ab

Keystone-SDA
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USA,

Im Fall Epstein hat ein Richter entschieden, dass keine weiteren Prozessdokumente zu Ghislaine Maxwell veröffentlicht werden.

Maxwell und Epstein
Neue Einblicke in den Maxwell-Prozess bleiben aus: Ein Richter blockiert die Veröffentlichung weiterer Epstein-Dokumente. (Archivbild) - afp

In der Affäre um Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat ein Richter die Veröffentlichung weiterer Dokumente in Zusammenhang mit dem Prozess gegen dessen Vertraute Ghislaine Maxwell abgelehnt. Es gebe keine besonderen Umstände, die die Veröffentlichung rechtfertigen würden, begründete Richter Paul Engelmayer in New York seine Ablehnung der Bitte des US-Justizministeriums, wie aus entsprechenden Gerichtsdokumenten hervorging. Die Dokumente lieferten keine bedeutsamen neuen Einsichten in die Machenschaften von Epstein oder Maxwell.

Trump hatte Mitte Juli angekündigt, die Veröffentlichung einiger ausgewählter Gerichtsunterlagen in Verbindung zu Epstein zu beantragen. Viele Beobachter hatten das als Ablenkungsmanöver des Präsidenten gesehen, um den immensen Druck seiner Kern-Wählerschaft zur Veröffentlichung aller Epstein-Dokumente zu verringern.

Trump und einige seiner heutigen Regierungsbeamten hatten vor der Wahl immer wieder angedeutet, dass bei der Verfolgung und dem Tod des bis in höchste Kreise vernetzten Epstein brisante Informationen vertuscht wurden – und damit viele Verschwörungstheorien befeuert.

Der US-Präsident will von seinem Versprechen, alle Unterlagen der Bundespolizei FBI zu veröffentlichen, nun aber nichts mehr wissen, was viele seiner Anhänger frustriert. Mehrere Medien hatten in den vergangenen Wochen berichtet, Trump werde in den Dokumenten selbst namentlich genannt. Die beiden Männer waren über Jahre eng befreundet.

Richter: Interessierte von Regierungs-Angaben in irregeführt

Die Ankündigung Trumps, Akten einer sogenannten Grand Jury im Zusammenhang mit dem Prozess gegen Epsteins ehemalige Vertraute Ghislaine Maxwell zu veröffentlichen, waren bereits im Juli auf Skepsis gestossen. Richter Engelmayer bestätigte nun unmissverständlich: Die Papiere enthielten kaum Informationen, die sich die Öffentlichkeit in dem Fall erhofft. Eine interessierte Person könnte aus den angefragten Unterlagen «so gut wie nichts Neues erfahren», schrieb der Richter.

Die Unterlagen identifizierten ausser Epstein und Maxwell keine weiteren Personen, die sexuellen Kontakt mit einer Minderjährigen gehabt haben. «Sie erwähnen oder identifizieren keine Klienten von Epstein oder Maxwell. Sie enthüllen keine bisher unbekannten Mittel oder Methoden der Verbrechen von Epstein oder Maxwell», so Engelmayer weiter. Personen, die aufgrund der Darstellung der Regierung hofften, neue Informationen zu erhalten, «würden am Ende enttäuscht und in die Irre geführt sein.»

Bei den Dokumenten handelt es sich um Transkripte der Beratungen der Grand Jury vor dem Maxwell-Prozess. Eine Grand Jury ist eine Gruppe von Geschworenen, die nach der Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft entscheidet, ob Anklage in einem Fall erhoben werden kann.

Maxwell sitzt im Gefängnis

Maxwell, die langjährige Vertraute des US-Multimillionärs Epstein, war 2022 in New York zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatte laut Urteil eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Rings zum sexuellen Missbrauch von Mädchen gespielt. Seither sitzt sie im Gefängnis.

Finanzier Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, beging 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid.

Epstein-Affäre setzt Trump unter Druck

In Teilen der US-Gesellschaft sorgte Epsteins Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Prominente und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus – auch US-Präsident Donald Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen.

Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Epstein-Akten zu öffnen. Weil er dies bislang nicht getan tat, wächst der Druck auf ihn – auch aus dem eigenen Lager.

Kommentare

User #4670 (nicht angemeldet)

.. also, sollte Trump Maxwell nich nur in anderen Knast verlegen wie eben und noch anderweitig bevorteilen muss dies öffentlich gemacht werden für die Opfer der Täterin.

User #4670 (nicht angemeldet)

.. Trump, egal was da noch geschwurbelt wird. Absolution gibts keine, trotz provokativer Nau Schlagzeile, dass etwas von Entlastung Trumps suggerieren soll.

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